Donnerstag, 14. Januar 2016

Ein vielschichtiger Jedi

(Ja, meine Überschriften sind wirklich so einfallsreich)

Es haben ja bisher immer noch Photos vom zweiten Kostüm gefehlt. Das kann ich jetzt endlich nachholen. Fräulein Lulu darf mal wieder präsentieren, aber es ist natürlich eine Puppe mit Frauenmaßen, deswegen sitzt das Kostüm nicht wirklich gut. Es sind eine Menge Schichten und daher auch sehr viele Photos, also los gehts!

Obi-Wan Kenobi tritt ja ein einigen Star Wars Filmen auf. Netterweise jedesmal mit einem leicht anderen Kostüm. Nach ein wenig Beratung, haben mein Freund und ich uns für das aus Episode III - Die Rache der Sith entschieden. Und ich habe das direkt bei Schicht Nr. 1 bereut:


Der Kragen hat mich einige Nerven gekostet. Der besteht wie man sieht aus drei Bahnen. Leider habe ich einen ziemlich dummen Konstruktionsfehler gemacht, weswegen der Kragen nicht so schön steht, wie er sollte. Und der Kragenausschnitt ist ein wenig zu weit. Zum Glück fällt das letzten Endes aber kaum ins Gewicht. Dies ist der einzige Schnitt, bei dem tatsächlich ein Herrenhemdschnitt die Grundlage bildet, bzw. ein Karnevalschnitt von Burda. Mit einem Probeteil hätte ich vielleicht ein paar Fehler ausmerzen können, aber das Kostüm war schon so aufwendig genug...


Geschlossen wird die Tunika lediglich durch zwei Druckknöpfe. Auch das dient nur dem richtigen Sitz, einen echten Verschluss braucht es eigentlich nicht. 

Die Ärmel habe ich ein wenig verlängert und dann vor dem Vernähen gerafft. Die Ärmelabschlüsse sind gerade so weit, dass mein Freund mit seiner Hand hindurch passt. Das ist ein Element, das eigentlich ein wenig überflüssig ist, da man am Ende nichts mehr davon sieht. Aber schließlich wollte ich es so original wie möglich.



Darauf kommt die äußere Tunika. Die braunen Ärmel schauen nur heraus, weil sie eben beim Tragen gerafft werden. Der Schnitt ist ziemlich freischnauze entstanden, allerdings kam es bei der Konstruktion ganz gelegen, dass ich mir schon einen kimonoartigen Morgenmantel genäht habe. Wie die innere Tukina ist auch dieses Teil aus dem altbekannten Ditte-Stoff von Ikea entstanden. Das ist nicht die originalgetreuste Stoffwahl, aber preislich unschlagbar. Da ich ungefähr 7-8m von dem Stoff verbraucht habe, war der Preis dann doch ausschlaggebend. 


Der Clou bei dieser Schicht sind die Schultern. Die Schulterpartie steht nähmlich über den Ärmel hinaus. Um genug Stand zu erreichen, habe ich dieses Stück mit Bügelvlies verstärkt. Die Naht verschwindet letztlich unter den sogenannten Tabbarts. 


Wie man hier sieht, war ich so irre, die gesamte Tunika zu füttern. Ditte ist leider nicht hundertprozentig blickdicht und man hätte auf jeden Fall die dunkle Tunika durchscheinen sehen (was besonders mit Nahtzugaben und verstärkter Schulterpartie unschön geworden wäre). In meinem Stoffvorat fand sich gerade noch genug ganz feiner weißer Baumwollstoff, der sich dazu gut geeignet hat. Der große Nachteil ist, dass Baumwolle kein geeignetes Futtermaterial ist, das sie nicht gut über die innere Tunika gleitet. An- und Ausziehen schafft man so überhaupt nicht alleine, weil man ständig alles verrutschte wieder zurecht zupfen muss. 


Die nächte Schicht bilden die sogenannten Tabbarts - also diese Schulterüberwürfe - und der Obi. Die Tabbarts sind leider ein wenig zu schmal geraten, aber insgesamt ergibt sich doch ein stimmiges Gesamtbild. Hinten werden die Bahnen einfach in den Obi gesteckt. 
Der Obi wird hinten mit einem (von außen nicht sichtbaren) Haken- und Ösenband verschlossen.
Hier kann man gut erkennen, dass die Schulternähte unter den Tabbarts verschwinden.


Hier nochmal alles zusammen, inklusive gekauftem Gürtel. Man sieht, dass Fräulein Lulu nicht genug auf den Hüften hat, aber der Gesamteindruck passt einigermaßen. Fehlt also nur noch die Robe und damit die Schicht, die am meisten Stoff verbraucht hat...


Das aufwendigste hier ist eigentlich das Kontrollieren von diesen Stoffmassen. Mein Wohnzimmer war nicht groß genug, um den Schnitt auf den Stoff zu bekommen. Die Arme und der Körper sind zum Saum hin jeweils ein wenig ausgestellt. Das ergibt eine stattliche Saumweite von knappen drei Metern und Ärmelweiten von 90cm. Ich glaube selbst die Kapuze hat eine Weite von 1,20 m. Diese Weiten sind allerdings nötig, um die richtige Wirkung zu erzielen. Ich bin mir ziemlich sicher, dass die Saum- und Ärmelweiten im Original noch größer sind. Nur bei der Kapuze bin ich definitiv hingekommen ;) 



Das ist erstmal genug an Bildern. Aber es folgen noch Photos von meinem Freund, damit man sehen kann, dass das Kostüm auch wirklich sitzt. 

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