Alle, die einigermaßen regelmäßig auf Pinterest oder ähnlichen Seiten unterwegs sind, haben bestimmt schon das ein oder andere über die allseits beliebte "Photo Booth" gelesen. Tatsächlich ist das eine dieser Modeerscheinungen, die ich richtig gut fand. Seit mein Freund angekündigt hat, dass er seinen Geburtstag groß feiern will, habe ich also darüber nachgedacht, ob ich das nicht auch mal machen will. Und dann am Abend vor der Party hat es mich gepackt. Ich habe also meine Bastelutensilien herausgeholt und losgelegt.
Wer oder was ist eigentlich diese "Photo Booth"!?
Für alle, die nicht wissen, worüber ich eigentlich rede, erkläre ich aber noch kurz, was eine Photo Booth ist. Leider habe ich keine gute Übersetzung parat. Eigentlich stammt der Begriff von diesen Photokabinen, die gerne am Bahnhof oder ähnlichen Orten stehen, und in denen man selbst Passfotos schießen kann.Dieser neue Partytrend Photo Booth bedeutet grundsätzlich, dass man an der Partylocation ein kleines Photostudio aufbaut. Dann legt man noch verschiedene Requisiten dazu, baut die Kamera so auf, dass jeder sich selbst mit einem Fernauslöser fotografieren kann, und schließlich lässt man einfach die anderen Gäste machen.
Ein paar Gedanken sollte man sich allerdings vorher machen:
Wo baue ich das Studio auf?
Grundsätzlich geht das überall, allerdings sollte man bei einer Feier im Freien das Wetter im Blick haben. Regen und Wind sollte man auf gar keinen Fall haben. Wenn man drinnen Platz hat, sollte man sicher gehen, dass man seine Kamera nicht an einem Ort aufbaut, an dem ständig Menschen unterwegs sind, die vielleicht aus Versehen die Kamera umstoßen könnten.
Eignet sich die Party überhaupt?
Ich finde so eine Photobooth ist besonders bei größeren Feiern geeignet. Wenn man nur 5 Gäste hat, lohnt sich die Arbeit kaum, auch wenn sie sehr fotowütig sind. Apropos fotowütig: Ich bin zum Glück mit vielen Freunden gesegnet, die kein Problem mit einer Kamera haben und die sich auch für Blödsinn begeistern können. Das ist aber nicht bei allen Menschen so. Das Gute an einer Photobooth ist allerdings, dass niemand gezwungen wird, sich wirklich vor die Kamera zu stellen. Und vielen Leuten fällt es auch leichter, sich selbst zu fotografieren, als sich fotografieren zu lassen.Noch ein Punkt, den ich zum Glück nicht berücksichtigen musste: Bei einer Party, die höchst wahrscheinlich sehr wild wird, sollte man vielleicht auch auf eine Photobooth verzichten. Schließlich überlässt man seine vermutlich wertvolle Kameraausrüstung den anderen Gästen und weiß nicht, was damit passieren wird. Wenn man aber darauf vertrauen kann, dass die Gäste auch nach ein paar Bierchen noch verantwortungsvoll mit der Kameraausrüstung umgehen können, dann hat man selber uns die Gäste bestimmt viel Spaß!
Wenn man sich nicht sicher ist, kann man auch vereinbaren, dass die Photobooth nur für einen bestimmten Zeitraum aufgebaut ist, und baut dann entweder alles ab, oder schließt vielleicht das Zimmer.
Was brauche ist?
Die kurze Antwort lautet: Eine Kamera, ein Stativ, einen Fernauslöser, Licht, einen Hintergrund und Requisiten.Als Hintergrund habe ich das Gleiche genommen, womit ich auch meine Photos für den Blog schieße. Das ist ein einfacher Aufbau aus zwei Ständern links und rechts, zwischen denen eine Stange befestigt ist. Stattdessen geht natürlich auch eine gespannte Leine, über die man dann hängen kann, was man will: Stoffe (Tischdecken, Bettlaken, Meterware), Papier (Geschenkpapier, Papiertischdecken, etc.), Girlanden, Luftballons, Deko, usw. Natürlich kann man auch einfach irgendeinen vorhandenen Hintergrund nehmen, also eine Mauer, oder einen Zaun. Ich wusste allerdings vorher nicht, wie die Partylocation aussieht, und bin auf Nummer sicher gegangen. Das war auch besser so, denn der Hintergrund wäre sonst eine langweilige Schrankwand in Kiefer gewesen. Als Hintergrund habe ich einfach schwarzen Stoff aufgehängt (Ditte von Ikea) und dazu noch eine Girlande und ein paar Luftballons.
Die Girlande habe ich sehr schnell auch selbst hergestellt. Dafür habe ich aus vorhandenem Seidenpapier (es eignen sich auch andere Papiersorten oder Stoffreste) grobe Dreiecke ausgeschnitten und hintereinander unter meiner Nähmaschine durchgejagt. Wenn man am Anfang und Ende noch ein gutes Stück Garn stehen lässt, hat man gleich eine Aufhängmöglichkeit.
Als Kamera eignet sich eigentlich alles, was man im besten Fall mit einem Fernauslöser bedienen kann. Den gibt es auch schon sehr günstig zum Beispiel bei Amazon. Ohne Fernauslöser würde ich es nur versuchen, wenn die Gäste alle Ahnung von der Kamera haben und es auch schaffen, sich ohne Fernauslöser zu fotografieren. Mit Fernauslöser wird es sowohl für die Gäste als auch den Kamerabesitzer am entspanntesten: Niemand muss die Kamera bedienen, und somit muss man selbst auch nicht immer wieder aufpassen, dass an der Kamera nichts verstellt wird.
An Beleuchtung würde ich es so einfach wie möglich halten. Entweder das vorhandene Licht ist genug, oder man versucht es mit extra Lampen oder einem Blitz. Ich habe mich nur für den externen Blitz entschieden. Bedenken sollte man dabei auch wieder, dass alles, was im Weg steht, umgeworfen werden kann. Und: Je komplizierter der Aufbau, desto mehr kann sich im Laufe der Feier verstellen, kaputtgehen oder ausfallen.
Zu den Requisiten: Wenn man nach Photo Booth googelt, findet man sehr viele selbstgebastelte Brillen, Schnuttbärte, Hütchen, etc. aus Pappe, die an einem kleinen Stöckchen befestigt sind. Der Vorteil davon ist, dass man sehr günstig sehr verschiedene Verkleidungen herstellen kann. Außerdem beschränkt sich der Bildausschnitt meistens nur auf den Oberkörper, dafür reichen ein paar Brillen und Schnurrbärte meistens aus.
Ich habe zusätzlich noch alles an Kostümutensilien dazu geworfen, was ich da hatte, also verschiedene Hüte, Perücken, künstliche Perlenketten, usw. Wenn man sowieso vieles zum kostümieren zu Hause hat, reicht das auch völlig aus. Nach den entstandenen Bildern zu urteilen, kommt das genauso gut an, wie selbst gebastelte Papierrequisiten. Da es sich um eine Geburtstagsfeier gehandelt hat, habe ich auch noch ein Schild gebastelt, auf dem "Alles Gute zum Geburtstag" stand.
Ansonsten ist es hilfreich, eine kurze Anleitung zu verfassen, wie das ganze funktioniert. Und schon können die Gäste Spaß haben.
Hat es sich gelohnt?
Ich war anfangs wirklich ein wenig skeptisch, wie gut das Photostudio aufgenommen wird und ob überhaupt jemand mitmachen will. Aber diese Sorge war unbegründet. Die meisten Gäste hatten wirklich viel Spaß und es sind großartige Fotos entstanden. Und am Ende hat man eine sehr einzigartige Erinnerung an eine großartige Feier. Leider kann ich natürlich nicht Fotos von allen möglichen Menschen im Netz veröffentlichen, daher gibt es nur ein Photo von mir, das beim Testen der Kameraeinstellungen entstanden ist (die restlichen Photos sind dann auch scharf und zentrierter geworden ;) )
Da ich eigentlich alles für die Photobooth schon zu Hause hatte, haben sich die Kosten sehr in Grenzen gehalten. Ich habe lediglich ein wenig Tonpapier und Ersatzbatterien für den Fernauslöser besorgt. Wenn man ein wenig kreativ ist, kann man so eine Photobooth definitiv mit sehr wenig Geld aufbauen. Mir hat schon die Vorbereitung und das Basteln extrem viel Freude gemacht. Außerdem ist es eine Partyaktion, bei der jeder selbst aktiv mitmachen und kreativ werden kann. Das kriegt von mir natürlich einen großen Pluspunkt! Ich kann es also wirklich für jede größere Feier empfehlen!
Ich verlinke ich diesen Post außerdem noch beim Kreakränzchen. Das Thema dieses Monats ist nämlich Honigmond, also die deutsche Übersetzung von Honeymoon. Da Hochzeiten bei mir aber überhaupt kein Thema sind, hatte ich zuerst befürchtet, dass ich diesen Monat beim KreaKränzchen pausieren muss. Aber schließlich eignet sich eine Photobooth auch hervorragend für eine Hochzeitsfeier. Vielleicht dann mit ein paar hochzeitsmäßigen Requisiten? Einem Zylinder, einem Schleier, ein paar übergroße Ringe?