Freitag, 21. August 2015

Anleitung für den Vokuhila-Tellerrock

Wie versprochen, gibt es heute die Anleitung für meinen Vokuhila-Rock, den ich neulich gezeigt habe. Ich finde es immer schade, wenn ich auf anderen Blogs Kleidungsstücke sehe, die mir gut gefallen, aber für die es keinen Schnitt gibt. Klar, bei vielen Kleidungsstücken ist der Schnitt einfach zu kompliziert, oder er wurde einfach von einem alten Kleidungsstück abgenommen, und somit kann man gar keinen Schnitt dazu liefern. Ich habe mir aber vorgenommen, wenigstens bei einfacheren Kleidungsstücken auch eine Anleitung zu schreiben, damit jeder die Möglichkeit hat, sie nachzunähen.





Schnitterstellung

Der Schnitt besteht nur aus zwei Teilen: Ein Rockteil und ein Bund. Konstruiert wird das folgendermaßen:

Als erstes muss man ein wenig messen: 
- Die Taillenweite, bzw. der Bundumfang auf der Höhe, auf der der Rock letzten Endes sitzen soll. 
- Und die vordere Länge. Zwei Dinge muss man dabei im Kopf haben: Der Rock darf vorne erstens nicht zu lang werden, sonst sitzt das hintere untere Ende irgendwo ziemlich unvorteilhaft mitten auf dem Unterschenkel. Zweitens muss man den Bund und dessen Höhe mit einberechnen. Mein Bund ist 10 cm hoch und sitzt mittig auf der Taille. Als ich mit meinem Maßband von der Taille abwärts gemessen habe, bis zu meiner Wunschlänge, habe ich für das Rockschnittteil 5cm abgezogen. Ich hoffe, man versteht, was ich meine. 

So, nun hat man zwei Maße und errechnet sich daraus erstmal noch die restlichen. Die hintere Länge ergibt sich aus der vorderen Länge plus 15cm. Schließlich errechnet man noch den Durchmesser des inneren Kreises. Die Formel dafür lautet d=Umfang/(2 x π). Wer es sich noch einfach machen will, kann auch einfach auf diese Seite gehen und sich den Durchmesser aus dem Umfang errechnen lassen.
Für das Bundschnittteil verdoppelt man die Bundhöhe (bei mir 10cm, ergibt also 20cm). 

Jetzt geht es an die Schnittkonstruktion:


Das Bundschnitteil hat (wie in der Grafik erkennbar) die Maße Bundweite x doppelte Bundbreite. 

Das Rockschnitteil ergibt sich beim Zeichnen. Man nimmt am besten ein sehr großes Stück Papier (aneinandergestückelte Zeitungen, Papiertischdecke, Packpapier, etc.). Mittig zeichnet man hier nun eine gerade Linie auf. Dann markiert man sich auf dieser Linie den Angangspunkt (in der Grafik ist das das oberste Pfeilende). Hiervon ausgehend misst man nun der Linie entlang die vordere Länge ab und markiert sich diesen Punkt ebenfalls. Anschließend misst man noch den Umfang vom inneren Kreis und danach die hintere Länge ab. Man sollte jetzt eine Linie mit 4 Markierungen haben. Danach misst man die gesamte Länge vom ersten bis zum letzten Punkt und hat somit den Durchmesser des gesamten Tellers. So findet man auch leicht den Mittelpunkt des großen Tellers (Durchmesser halbieren), um den herum man nun den Kreis, bzw. den äußeren Umfang des Tellerrocks einzeichnen kann. Genauso geht man auch beim inneren Kreis vor (Durchmesser durch 2 teilen, Mittelpunkt finden, Kreis zeichnen). Wie man Kreise zeichnen kann, ist auf dieser Seite erklärt, ich verwende immer Methode 3.

So, nun hat man seine 2 Schnittteile, jetzt muss man sie nur noch auf den Stoff bringen und sie zusammen nähen.

Tellerrock nähen

Man benötigt einen dehnbahren Stoff. Es funktioniert natürlich auch mit nichtdehnbaren Stoffen, allerdings muss man dann das Rockteil auf einer Seite teilen und am Ende einen Reißverschluss einsetzen. Der verwendete Stich sollte elastisch sein. Ich habe den Zickzackstich meiner normalen Nähmaschine verwendet.
 Die zwei Schnitteile müssen mit einer Nahtzugabe zugeschnitten werden, ich verwende normalerweise 1,5 cm. 

Zuerst wird der Bund geschlossen. Dazu faltet man zuerst den Bund der Länge nach links auf links zusammen und bügelt die obere Kante. Anschließend klappt man ihn wieder auf und näht die schmalen Kanten (also jeweils die Bundbreite) rechts auf rechts zusammen. 

Der Bund wird nun mit der unteren äußeren Kante rechts auf rechts auf die obere Kante des Rocks (der innere Kreis) gesteckt und festgenäht. Dabei kann man sich selbst entscheiden, ob man die Naht des Bunds eher mittig hinten oder an der Seite haben möchte. Nun wird der Bund nach oben geklappt und die Nahtzugabe nach oben (also in den Bund) gebügelt. Jetzt bügelt man die andere Nahtzugabe des Bunds (also die innere untere Kante) an der Nahtlinie entlang ebenfalls links auf links in den Bund. Man faltet den gesamten Bund, so wie man ihn anfangs gebügelt hat, wieder nach unten. Jetzt liegt er nun noch halb so breit und die inneren Nahtzugaben sollten im Bund verschwunden sein. An dieser Stelle sollte man die untere Kante des Bundes gut am Rock festheften, da die untere Bundkante jetzt auf der Außenseite des Rocks nocheinmal abgesteppt wird, womit auch die innere untere Bundkante festgenäht wird. 
Anschließend muss man nur noch den Saum machen. Bei mir hat es funktioniert, den Saum zu versäubern, ihn einmal nach innen umzulegen und schmal abzusteppen. Bei manchen anderen Stoffen könnte auch ein Rollsaum funktionieren. 

Und voilà! Fertig ist der Vokuhila-Tellerrock!

Andere Umsetzungsmöglichkeiten


Wie oben schon erwähnt, kann man den Rock auch aus nicht dehnbarem Material nähen, wenn man einen Reißverschluss einsetzt. Statt des selbst zugeschnittenen Bundes kann man auch ein breites Gummiband nehmen. Wer es ganz asymetrisch mag, kann natürlich auch in der Form variieren und den inneren Kreis ein wenig versetzt einsetzen. oder als Grundschnitt keinen Teller, sondern ein Viereck nehmen. Oder zwei gegeneinander versetzte Vierecke, dann hat man einen asymetrischen Zipfelrock. Was mir - wie immer - fehlt, sind Taschen, die kann man natürlich auch als Nahttasche oder als aufgesetzte Taschen mit dazu nehmen. Es gibt also viele Möglichkeiten, den Schnitt noch zu verändern. Die Anleitung zum Nähen bleibt aber immer grob die selbe.



Ich hoffe die Anleitung war verständlich. Es ist nämlich meine erste selbstgeschriebene, und ich hoffe, dass es zumindest so verständlich war, wie Burda-Anleitungen ;)

Donnerstag, 13. August 2015

Favoriten aus dem Kleiderschrank - Vokuhila-Tellerrock

Heute gibt es mal wieder ein Kleidungsstück, das ich schon vor einer Weile genäht habe und zwar einen Tellerrock. Den Schnitt habe ich selbst konstruiert. Demnächst folgt noch eine Anleitung dazu!




Dieser Tellerrock ist ein wenig asymetrisch, er ist nämlich vorne kürzer als hinten. Momentan gibt es ja viele Röcke, Kleider und Oberteile, die ich am liebsten mit Vokuhila betitel. Ich mag das. Auch mein Abiballkleid, das ich hier irgendwann einmal vorstellen muss, weil mit dem die ganze Sache mit dem Nähen angefangen hat, war vornekurzhintenlang.

Aber jetzt zeige ich erstmal noch ein paar Bilder meines Vokuhilarockes!


Einmal in Groß: Hier sieht man gut den Unterschied von der Länge


Einmal von rechts.

Einmal von hinten
Und einmal dämlich zum Beweis: Es ist tatsächlich ein ganzer Teller!

Der Rock besteht aus einem schönen mitteldickem Jersey, den ich als Coupon auf dem holländischen Stoffmarkt gekauft habe. Durch das Gewicht des Stoffes fällt er sehr schön. Schön wäre das ganze bestimmt auch aus einem dünneren fließenderem Stoff.

Ich hoffe der Rock gefällt euch. Im mache hiermit auch bei RUMS mit :)

Die Anleitung für die Konstruktion folgt wie versprochen in ein paar Tagen!




Dienstag, 4. August 2015

Schon wieder Deko

Am Wochenende hatte ich Geburtstag und zu diesem Anlass gab es Kaffee und Kuchen für die Familie. Wie in vielen Studentenwohnungen gibt es hier wenig zusammenpassendes Geschirr: Die Auswahl erstreckt sich über einzelne bunte Cappuccino-Tassen, große Becher mit diversen Motiven (vom Hobbit über pastellfarbene Streifenmuster bis hin zu Oldtimerveranstaltungen ist alles dabei), weiße, zierliche Teller von Oma, und dazu noch genau eine Packung Servietten mit einem seltsamen grünen Blattmuster, die wir so gut wie nie benutzen und uns wahrscheinlich noch Jahre erhalten bleibt. Kurz: Ich habe den Tisch gedeckt und war eher mäßig zufrieden mit dem Aussehen der Kuchentafel: das war alles viel zu durcheinander. Irgendwo in mir drin steckt eine kleine perfektionistische Martha Stewart, die nicht glücklich ist, wenn ein gedeckter Tisch nicht schön aussieht. Gleichzeitig habe ich aber keine Lust, viel Zeit und Geld in Dekokram zu investieren. Zum Glück kann ich mein Bedürfnis nach Tischdeko auch mit Selbstgemachtem befriedigen. Und so habe ich aus der Not eine Tugend gemacht und habe den Geschirrmix mit kunterbunter Papierdeko ergänzt. Am Ende sah es sogar richtig passabel und gewollt aus.

Vor dem Eintreffen meiner Gäste hatte ich leider keine Zeit mehr, alles festzuhalten, deswegen gibt es hier nur ein paar Eindrücke.



DIY Pom Poms Paper Decoration

 

Die Mini-Pom-Poms sind grob nach dieser Anleitung entstanden, allerdings habe ich jeweils Seidenpapier in zwei verschiedenen Farben verwendet. Für so kleine Pompoms braucht man nur mindestens 6 Lagen Papier, je größer sie werden sollen, desto mehr sollte man verwenden. Außerdem habe ich die Enden nicht rund abgeschnitten, das funktioniert nähmlich auch ohne...
Und wenn man kein Seidenpapier hat, kann man auch einfache Papierservietten nehmen. Dann muss man nur die einzelnen Lagen auseinander friemeln und es reicht meist schon eine (halbierte und dann doppelt gelegte) Serviette.

DIY Pom Poms Paper Decoration

DIY Pom Poms Paper Decoration


Die Pompoms habe ich an weißen Fäden von der Decke baumeln lassen. In echt sieht es noch ein wenig schöner aus, aber die waren unglaublich schwer zu photographieren.

DIY Pom Poms Paper Decoration


Den tollen Strauß Blumen habe ich übrigens genau wie diese Karte von einer großartigen Freundin bekommen.





Ansonsten habe ich noch sehr einfache Serviettenringe aus bunten Papierstreifen zusammengeklebt.

DIY Napkin Ring Paper Decoration


Zum Essen gab es übrigens diese vorzügliche Hugo-Frischkäse-Torte. Die war genau das richtige für das heiße Wetter. Man muss nämlich nicht den Herd anschmeißen. Außerdem mag ich es ja nicht sooo süß und die Torte kommt eher frisch-säuerlich daher.

Frischkäsetorte Hugo



Alles in allem war es ein schöner Geburtstag. Außerdem habe ich unglaublich übertrieben großartige Geschenke bekommen. Davon erzähle ich bestimmt ein andermal mehr, denn die werden hundertprozentig noch das ein oder andere Mal auf meinem Blog auftauchen....