Sonntag, 12. Juni 2016

Sommer auf dem Balkon




In meiner langen Blogabstinenz in den letzten Monaten war ich natürlich nicht völlig untätig. Und alle, die sich gefragt haben, ob ich dieses Jahr keine Pflanzen auf dem Balkon habe, kann ich beruhigen: Ich habe tatsächlich gesät. Und zwar praktisch alles, was die Samentüten hergegeben haben. Naja, fast. Ich hatte einige geschenkte oder alte Samen, die ich einfach mal los werden wollte. Vor allem, weil ich sowieso nicht wusste, ob da überhaupt noch etwas keimt. Und tatsächlich sind ungefähr ein Drittel gar nicht aufgegangen. Neue Pflanzen gibt es also dieses Jahr kaum zu bewundern.
Das Ergebnis ist, dass ich dieses Jahr einen fast reinen Kräuterbalkongarten habe:


Ganz links erkennt man meinen Riesen-Schnittlauch. Die eine (linke) Hälfte habe ich vorletztes Jahr selbst gesät, die andere Hälfte war ein trauriger Supermarktschnittlauch vom letzten Jahr. Die Beigabe von ein bisschen Dünger vor dem Umtopfen hat jedenfalls beiden sehr gefallen, und blühen tut er obendrein auch noch sehr hübsch.
Daneben sitzt eine Petersilie, ebenfalls aus dem Supermarkt, gekauft wahrscheinlich vor einigen Monaten. Die durfte, sobald es wärmer wurde vom Küchenfensterbrett nach draußen umziehen, und vor ein paar Wochen dann in den Kasten.
Im gleichen Kasten sitzt auch ein noch nicht ganz erholter Supermarktbasilikum (damit ist es aber auch vorbei mit dem Supermarktgemüse, versprochen!). Basilikum - oder eigentlich alle Kräuter - aus dem Supermarkt schwächelt gerne bald nach dem Kauf. Wahrscheinlich ist das eine Art Entzug von dem ganzen Dünger, der hineingepumpt wird, damit das Pflänzchen auch gut aussieht und gekauft wird. Wenn man aber ein wenig Geduld hat, erholen sich die Pflanzen aber auch wieder. Diesen armen Basilikum hat auf dem Weg der Besserung auch noch der Gewittersturm letztes Wochenende erwischt und er sieht ein wenig geknickt aus. Ich habe aber Vertrauen, dass er das packt.

Auf dem Tischchen stehen zwei Pflanzen, über die ich dieses Jahr besonders stolz bin: Selbstgesäter Thymian und Salbei. Beides hat sich zu Beginn ein wenig Zeit gelassen und der Umzug nach draußen wurde zunächst mit einer Wachstumspause quittiert. Aber inzwischen wuchern beide wieder wie verrückt und verströmen einen wunderbaren Duft.

Nicht so gut erkennbar ist neben dem Basilikum der Rosmarin. Der stammt ausnahmsweise nicht vom Supermarkt sondern aus dem Gartencenter. Es ist noch ein bisschen klein, aber auch er hat sich gut eingelebt.

Richtig prächtig geht es dann den Pflanzen im letzten Topf rechts hinten. Meine zwei Jahre alte Bio-marokkanische-Minze vom Markt hat dieses Jahr ein bisschen neue Erde und Dünger bekommen und wuchert schon wieder richtig wild.

Rechts am Rand sieht man noch einen Kasten. In dem stecken inzwischen Spinatsamen, die auch schon keimen, aber noch so klein sind, dass sie nicht wirklich fototauglich sind.



Und so sitzt es sich auch dieses Jahr wieder schön auf Balkonien. Und es duftet wirklich gut nach den verschienen Kräutern. Jetzt mache ich mir erst einmal noch einen schönen Pfefferminztee. Ich wünsche euch einen schönen entspannten Sonntag!

Sonntag, 5. Juni 2016

Ich bin wieder da. Mit neuem Stoff....

Hier war es in den letzten Monaten sehr still. Das hatte verschiedene Gründe. Zum einen die Zeit. Dazu muss ich wahrscheinlich gar nicht mehr viel sagen.
Zum anderen hatte ich technische Probleme. Mit dem Rechner, mit dem Übertragen der Photos, mit meinen Wasserzeichen auf den Photos. Gut. Die Probleme habe ich inzwischen gelöst.
Außerdem gab es in den letzten Wochen (ach was, Jahren!) ein Projekt, das auch unglaublich viel Zeit frisst, aber bei dem ich immer noch nicht weiß, ob das wirklich hier her passt....Ich denke weiter darüber nach...
Und dann noch das letzte Problem, das wahrscheinlich jeder kennt, der gerne näht. Oder ein anderes Handarbeitshobby hat: Das Materialproblem. Ich hatte nämlich schlicht und ergreifend keinen Stoff mehr auf Lager. Und das war tatsächlich so. Ich habe keinen riesigen Stapel Stoff im Schrank, nur um dann trotzdem der Meinung zu sein, ich hätte nichts zum Anziehen - äh, Nähen. Ich horte nämlich keine Stoffe. Hauptsächlich weil ich nicht das Geld habe, um immer wieder einzukaufen, ohne wirklich etwas damit anfangen zu können. Eine einzige Ausnahme davon gibt es, und zwar den holländischen Stoffmarkt. Die Alternativen in meiner Heimatstadt sind ziemlich kläglich, also erlaube ich es mir dann doch einmal, wenn der Stoffmarkt zu Besuch ist, ein paar zusätzliche Stoffe zu kaufen. In den letzten zwei Jahren hat der Stoffmarkt meine Stadt allerdings leider ein paar Mal ausgelassen und ansonsten habe ich keine Zeit gefunden, um dorthin zu kommen. Aber jetzt ;) Deswegen kann ich - wenn auch kein fertiges Stück - immerhin das Ergebnis meines Einkaufs präsentieren.

Ein kleiner Blick in meine Stoffeinkaufstüte



Fangen wir mit meinem letzen Einkauf an. Ich muss gestehen, dass ich da ein wenig meiner eigenen Torschlusspanik zum Opfer gefallen bin. Was, wir müssen gleich los?! Vielleicht habe ich ja noch nicht genug Geld ausgegeben? Was ist, wenn ich heimkomme und feststelle, dass ich etwas vergessen habe? Ja. Daraus wurde dann dieser Stoff. Ich finde ihn auch wirklich schön. Was mich zögern lassen hat, war der Polyanteil. Ich weiß nicht, was es ist, aber die linke Seite ist verdächtig flauschig. Das kann nicht nur Baumwolle sein. Immerhin weiß ich schon, was daraus wird: Ein schöner Kuschelpulli. Mit Kapuze, überlangen Ärmeln, vielleicht einer Bauchtasche.

Dann gibt es auf dem holländischen Stoffmarkt immer einen Stand, an dem ich nicht vorbeikomme, ohne etwas mitzunehmen, nämlich der von Kiseki. Die Dinge, die aus deren Stoffen entstanden sind, habe ich hier auch schon gezeigt, zum Beispiel meine E-Reader-Hülle, mein wundernschöner Bleistiftrock und mein Mäppchen. Und auch diesmal habe ich natürlich etwas mitgenommen.
Zunächst wieder ein bisschen Wachstuch:


Eigentlich bin ich nicht der typische Wachstuchverarbeiter. Und trotzdem fällt mir immer wieder etwas ein, was ich daraus nähen kann. Wie eben die Readerhülle und das Mäppchen. Außerdem gibt es einem die Möglichkeit diese wunderschön gemusterten Stoffe mitzunehmen, ohne gleich ein Vermögen dafür auszugeben. Die Stücke sind nämlich ganz klein.
Und dann gab es noch einen schönen Stoff. Einen? Viele! Aber ich habe mir nur einen davon geleistet. Das Photo gibt ihn leider nicht originalgetreu wieder.


Das Blau ist in echt ein wenig tiefer und die Streifen erscheinen nur wegen der Unterbrechungen so glänzend-gold. In Wirklichkeit sind sie weiß, wirken aber vor dem blauen Hintergrund schon ein wenig gelblich. Mir jedenfalls gefällt er unglaublich gut und das Photo wird ihm überhaupt nicht gerecht. Wahrscheinlich wird er ein Kleid.


Meine große Liebe Leinen durfte natürlich auch nicht fehlen. Und auch nicht meine andere große Liebe grau. Auch hier täuscht das Photo, denn der Grauton geht viel weniger in diese Beige-Richtung, sondern eher ins Violett-Bläuliche. Sehr schön. Ich denke ein Rock. oder ein Jäckchen.

Auf diesem Photo wirkt der Stoff wieder anders. Aber links oben kann man meiner Meinung nach den Einschlag ins Bläuliche ganz gut sehen. Darunter zwei Jersey-Coupons, die auch mitkommen durften. Jersey geht bei mir immer. Was daraus wird, weiß ich aber noch nicht.

So und neben ein bisschen Dekokrams und Schrägband war es das auch schon wieder. Mir juckt es in den Fingern, endlich wieder vor meiner Nähmaschine zu sitzen. Ich habe ja jetzt auch erstmal wieder genug Material :)





Samstag, 26. März 2016

Osterdeko

Ich mag Ostern. Aber wer könnte ein verlängertes Wochenende schon nicht mögen? Noch dazu hat man eine Ausrede unglaublich viele Eier und Schokolade zu essen. Und natürlich ist es auch eine Gelegenheit ganz kreativ Deko zu basteln. Ich glaube, dass ich das schonmal erwähnt habe: Ich bin eigentlich kein Dekomensch. Und auch bei der Osterdeko dieses Jahr ging es mir eher um den Spaß beim Basteln als um die eigentliche Deko selbst. Aber es sieht trotzdem ganz hübsch aus, deswegen zeige ich es mal hier.

Osterdeko Ostereier

Zuerstmal zu den Eiern: Die habe ich ausgeblasen und anschließend in mit Acrylfarbe in Blautönen angemalt. Zum Schluss habe ich noch losen Pinselstrichen die untere Hälfte mit Gold eingepinselt. Ich finde das sieht nicht zu angestrengt künstlerisch aus und trotzdem modern und meiner Meinung nach richtig hübsch. Aber meiner Meinung nach kann man mit Blautönen auch nichts falsch machen ;)


Osterdeko Ostereier
Osterdeko Ostereier

Und dann noch eine Kleinigkeit. Auf dem obersten Bild kann man sie schon sehen: Ich habe noch kleine Origamihasen gebastelt:

Osterdeko Osterhase Origami

Die Anleitung findet ihr unter diesem Link. Und ja, ich habe dabei eine Todsünde begangen: Ich habe ein Buch auseinandergelegt und die Buchseiten verwendet. Aber es war ein altes Unibuch, das ich definitiv nie wieder brauchen werde, und in dem ich leider zu viel markiert hatte, um es noch verkaufen zu können. Jetzt habe ich es wenigstens noch in etwas schönes verwandelt.

Hier kommt jetzt gerade die Sonne raus. Ich hoffe ihr habt auch schönes Wetter und könnt das Osterwochenende genießen!

Freitag, 25. März 2016

[Mitternachtsbäckerei]: Brötchensonne

Bei mir sammeln sich manchmal Zutaten an, die man schwer aufgebraucht bekommt. Weil es sie nur in großen Verpackungsgrößen zu kaufen gibt, man aber immer nur sehr wenig davon braucht. Auf Salate oder auch aufs Müsli kommen bei mir gerne verschiedene Körner: Kürbiskerne, Leinsamen, Sonnenblumenkerne, und so weiter. Als ich neulich abend wieder einmal Lust auf Backen bekommen habe, hab ich die Gegelenheit genutzt und mit etwas gesucht, bei dem ich diese Körnervorräte aufbrauchen kann: Eine Brötchensonne.

Brötchensonne backe


Das zugrundeliegende Rezept ist übrigens dieses hier. Ich habe nur die Hälfte gemacht. Und noch ein Tipp fürs Bestreuen mit den verschiedenen Körnern (bei mir waren es Kürbiskerne, Sonnenblumenkerne, Leinsamen, Haferflocken und einfaches Mehl): Anstatt die Brötchen erst zusammen zu setzen und hinterher einzupinseln und zu bestreuen, kann man auch jedes einzelne Brötchen in die Milch-Ei-Mischung tauchen und danach in die jeweiligen Körner tunken. Das geht am besten in mehreren kleinen Schüsselchen. Dann setzt man die Brötchen zu einer Sonne zusammen. So sind alle Brötchen gleichmäßig bestreut und es ist meiner Meinung nach viel einfacher.

Brötchensonne backen

Am besten schmeckt sowas ja frisch aus dem Backofen mit ein bisschen Butter. Hmmmmm :)

Brötchensonne backen



Montag, 21. März 2016

Ein Grund, Frühling zu lieben: Bärlauch


Ich oute mich jetzt als großen Bärlauch-Fan. Wenig schmeckt für mich so sehr nach Frühling wie Bärlauch. Für mich ist es fast schon ein kleines Ritual geworden, jedes Jahr mindestens einmal in den Wald zu stiefeln, um die leckeren, grünen Blätter zu sammeln. Ich fiebere auch immer ein bisschen darauf hin, bis es endlich so weit ist. Und jetzt ist sie wieder da: Die Bärlauchsaison!

In der Nähe von unserer Stadt gibt es ein Waldstück, das jedes Jahr im Frühling einen völlig grün bedeckten Boden hat. Das ist so viel Bärlauch, dass man ihn meistens schon riecht, bevor man einen Fuß in den Wald gesetzt hat. Dieses Jahr war ich entweder wirklich zu Rush-hour unterwegs oder es liegt inzwischen richtig im Trend: Außer mir waren noch eine Menge anderer Menschen im Wald unterwegs, viele junge Familien, Mütter mit Kindern, andere mit Hund, und alle bewaffnet mit mindestens einer Tüte oder einem Korb. Zum Glück gibt es aber so viel Bärlauch, dass es nicht nur für alle reicht, man hat auch so viel Platz, dass man sich nicht ständig auf den Füßen herum tritt.



Das einzige Problem: Ich muss immer noch entscheiden, was ich damit mache. Eine Bärlauchsuppe? Bärlauchpesto? Bärlauchbrot oder Bärlauchbutter? Oder gleich alles auf einmal? Zur Not gibt es ja Nachschub im Wald ;) Bis ich mich entschieden habe, habe ich schon ein wenig gegoogelt und ein paar Rezepte herausgesucht, die allesamt sehr lecker klingen:


 6 leckere Bärlauchrezepte

1. Bärlauch-Fächerbrot

2. Bärlauch-Pesto

3. Bärlauch-Tomaten-Tarte

4. Bärlauch-Suppe

5. Bärlauch-Butter

6. Bärlauch-Gnocchis



Ich hoffe, dass bei meiner Liste für jeden was dabei ist. Und für alle, die keinen Wald in der Nähe haben, wo sie Bärlauch selbst sammeln können: Man kann ihn auch auf dem Markt oder inzwischen auch in den meisten Supermärkten kaufen. 


Sonntag, 20. März 2016

Ich wünsche euch einen schönen Frühling!

Heute ist astronomischer Frühlingsanfang! Ich finde, langsam wird es auch Zeit. Gefühlt zieht sich dieses Jahr der Winter lange hin. Obwohl wir inzwischen schon ein paar sonnige Tage hatten, war es hier noch nicht so richtig warm. Vorgestern konnte man aber immerhin schon ein paar warme Sonnenstrahlen genießen. Auf meinem Balkon ist inzwischen auch schon der Frühling eingezogen. Und weil es heute draußen wieder sehr trüb und grau aussieht, lasse ich euch noch kurz die letzten Sonnenstrahlen vom Freitag da. Habt einen schönen Frühling!



Dienstag, 15. März 2016

Zwei große Schuhe

So, es hört nicht auf mit der Wolle. Dieser Winter ist doch sehr vom Stricken und Häkeln geprägt und langsam sehne ich mich nach meiner Nähmaschine ;)
Zuletzt habe ich hier ja die vier kleinen Babyschuhe gezeigt. Danach habe ich aber nicht aufgehört, sondern mir auch gleich noch zwei Schuhe gehäkelt. Zum Füßewärmen auf der Couch,  beim Lesen, sozusagen als große, warme Kuschelsocken.

Häkelschuhe selbst gemacht


Da ich beim Häkeln ja nicht mit dem größten Durchhaltevermögen gesegnet bin, habe ich extradicke Wolle verwendet und achter Häkelnadeln. So geht es ziemlich fix und man bekommt sehr einfach stabile Socken.

Schuhe selber häkeln


Den Schaft am Knöchel habe ich extrabreit gearbeitet, um wirklich bequeme Schuhe zu bekommen. Damit es schöner aussieht, habe ich am Ende den Rand noch einmal umhäkelt und jeweils einen Knopf angenäht. Ich bin sehr zufrieden mit dem Ergebnis.

Hausschuhe selber häkeln
 

Einen Vorteil haben diese vielen Wollprojekte: Ich kann meine kleinen Wollvorräte abbauen. Nicht, dass ich viel Wolle gehortet habe, aber trotzdem ist es schade, wenn Material ungebraucht im Kisten herumliegt. Es folgt noch ein Projekt, das ich euch im März zeigen will. Dann gibt es noch ein längeres Projekt, das ich wahrscheinlich erst im nächsten Winter fertig stellen kann. Aber dann habe ich praktisch alles an Vorräten aufgebraucht. Und das ist auch ein befreiendes Gefühl.