Heute folgen also die beiden anderen Kleidungsstücke.
Komplett selbst genäht habe ich das Shirt. Ich habe lange hin- und herüberlegt, ob ich nicht ein gekauftes nehmen und notfalls ändern soll, aber ich habe nichts geeignetes gefunden. Der Schnitt ist mein Standard-Shirt-Schnitt, an den ich noch die Knopfleiste (die keine Knöpfe hat) und den Stehkragen angefügt habe. Beides ist mir nicht hundertprozentig gelungen. Manchmal habe ich mit Jersey wirklich noch Probleme.
Der Stoff war ursprünglich strahlend weiß. Damit das Shirt ein bisschen ranziger aussieht, durfte der Stoff ein Bad in schwarzem Tee nehmen.
(Entschuldigt bitte die dunklen Bilder momentan, aber es ist ein wenig schwierig bei den aktuellen Lichtverhältnissen gute Photos zu machen ohne gleich die großen Strahler anzuwerfen.)
Die Hose war tatsächlich ein Glücksfund in einem Second-Hand-Laden. Da musste ich nur die Gesäßtaschen abnehmen und die Beine ein wenig enger nähen. Und dann folgte noch ein bisschen Fleißarbeit. Wenn man sich das Original genau anschaut, sieht man, dass der rote Streifen an der Seite, der sogenannte corellianische Blutstreifen, aus ganz vielen einzelnen winzigen Streifen besteht. Hätte man eine Stickmaschine, hätte man das aufsticken können. Hab ich aber nicht. Also habe ich mir rotes Band besorgt, ganz viele kleine Streifen abgeschnitten (100 Stück!!! In Worten: Hundert!), die dann zu winzigen Tunneln genäht, und die dann letzen Endes aufgenäht. Das ist nicht hundertprozentig gerade geworden, aber ganz ehrlich, bei so vielen Streifen muss man es dann nicht ganz so genau nehmen.
Das einzige, was ich noch an meinem Kostüm selbst gemacht habe, war den Blaster - die Waffe also ;) - anzumalen. Ich habe ein Spielzeugexemplar gekauft, das zwar wirklich günstig aber leider auch weiß-orange war. Das habe ich dann lediglich mit Sprühfarbe lackiert.
Jetzt will wahrscheinlich jeder Photos vom fertigen Outfit sehen, allerdings gibt es noch keine (außer verwackelte und zu dunkle von der Premiere selbst). Von daher muss ich euch noch ein wenig auf die Folter spannen und zeige euch demnächst erst noch das Kostüm meines Freundes.
Montag, 21. Dezember 2015
Samstag, 19. Dezember 2015
A long time ago in a galaxy far, far away
Vor ein paar Tagen lief ja der neue Star Wars Film an (war es nicht viel cooler, als es noch "Krieg der Sterne " hieß???). Ich hatte Karten für die Premiere und bin tatsächlich mit ein paar Freunden kostümiert hingegangen. Das ist der Teil, der ein wenig bekloppt und auch ziemlich cool ist. Ich liebe ja Kostüme, aber als bekennender Faschingsmuffel habe ich überhaupt nie Gelegenheit eins anzuziehen. Also war das endlich mal eine Gelegenheit. Ich war auch schon immer fasziniert von der Idee, ein Filmoutfit möglichst genau nachzunähen. Das ist so eine komplett andere Herangehensweise als üblich, wenn man genau im Kopf hat, wie es am Ende aussehen und wirken soll und das dann komplett aus dem nichts erschafft. Und schließlich es ist Star Wars - was ich übrigens vor allem wegen des Stils und der tollen 70er-Jahre-Outfits so sehr liebe. Also gab es eine Menge Gründe dafür. Welches Kostü, es werden sollte, war mir ziemlich schnell klar: Han Solo. Für meinen Freund gab es ein Obi-Wan Kenobi Kostüm.
Soviel also zur Vorgeschichte und zur Idee. Das ganze spukt schon sehr lange in meinem Kopf herum, daher habe ich mir lange Gedanken über die Umsetzung machen können. Das Kostum zu kaufen kam natürlich gar nicht in Frage. Schon alleine, weil die Kaufkostüme alle nicht sehr hübsch sind. (Klick für ein Beispiel) - dazu aber später mehr.
Das Kostüm besteht aus einem Shirt, einer Hose, einer Weste, einem Holster, Stiefeln und dem Blaster. Bei letzteren beiden war klar, dass ich sie kaufen werde. Beim Holster war ich lange unentschieden, habe mir ihn aber letzten Endes doch bestellt.
Das erste Teil, das ich genäht habe, war die Weste. Meiner Meinung nach ist die Weste das Kernelement. Man kann im Notfall ein beliebiges Shirt anziehen und der Look kann trotzdem stimmen. Gleiches gilt für die Hose. Die Weste allerdings kann das Endergebnis ziemlich kaputt machen (siehe das Beispiel aus dem Link oben).
Der Schnitt, der mir als Grundlage gedient hat, war Nr. 110 aus der Burda 06/2014. Den habe ich gewählt, weil er sehr schlicht ist, und man dann einfache Änderungen vornehmen kann. Folgende Änderungen habe ich vorgenommen: Ich habe natürlich die vordere Mitte zurückgenommen (so, dass die obere Kante noch andeinander stößt und sich dann nach unten hin verjüngt), ich habe eine Schulterpasse eingefügt, den Hals- und die Armausschnitte stark verengt und ein paar Abnäher eingefügt. Zwei Probeteile später hatte ich also den richtigen Schnitt und musste nur noch unzählige Taschen aufnähen (was nicht ganz so einfach war, weil ich schließlich mehr Kurven habe als Harrison Ford und die Taschen um die Abnäher herum arrangieren musste). Und tadaaaaaa: Die Weste war fertig und saß.
Ich bin ziemlich stolz auf die Weste. Wenn ich mich selbst ein bisschen loben darf: Ich habe es wirklich geschafft, sie richtig gut auf meine Maße anzupassen und sehr sauber verarbeitet hab ich sie auch. Und falls sich jemand wundert: Jep, das ist Absicht, dass die vorne nicht zu schließen ist. Ist das Original auch nicht.
Und da das jetzt schon unglaublich viel Text geworden ist, stelle ich die anderen Teile in den nächsten Tagen vor.
Freitag, 4. Dezember 2015
Ich wünsche allen einen schönen Advent!
Ja, ich lebe noch. Als ich vor einem guten Jahr meinen ersten Post hier verfasst habe, war mir klar, dass ich neben meinen Abschlussprüfungen nicht so viel zeigen kann, wie ich das gerne gehabt hätte. Dafür, finde ich, habe ich mich noch ganz gut gehalten. Nur in den letzten Monaten ist leider keine Zeit mehr für meinen Blog geblieben.
Ich habe dieses Jahr leider nicht ansatzweise so viel selbst gemacht, wie es normal gewesen wäre, aber das Jahr war ja auch alles andere als normal. Inzwischen gewöhne ich mich langsam daran, wieder Freizeit zu haben und habe auch schon ein paar Projekte im Kopf. Das erste große habe ich auch schon angefangen, und bestimmt kann ich demnächst schon ein paar Ergebnisse zeigen. Bis dahin habe ich noch ein paar Photos von Kleinigkeiten, die in den letzten Wochen entstanden sind.
Einmal ein paar kleine Eulen. Das sind nur zwei von vielen, alle anderen wurden schon verschenkt.
Einen Advents-"kranz" habe ich diese Woche ein wenig verspätet auch gebastelt, nur dass es kein Kranz im eigentlichen Sinne ist. Das funktioniert genauso, wie in der Anleitung, die ich letztes Jahr geschrieben habe, nur dass die Grundform kein Kreis ist, sondern eben gerade.
Und dann gab es noch ein sehr einfaches Paar Socken aus Restewolle. Nichts großes, aber ich bin ein wenig stolz, dass ich mal wieder wirklich ein ganzes Paar fertig gestrickt habe.
So, dann setzte ich mich mal wieder hinter meine Nähmaschine. Ich hoffe, dass es hier in den nächsten Wochen wieder ein wenig lebendiger wird :)
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Montag, 5. Oktober 2015
Verstrickt und zugenäht - Aufbewahrung für die Wollarbeiten
Wolle ist ja nicht mein bevorzugtes Medium. Wenn es um Handarbeiten geht, ist die Nähmaschine mein Zuhause. Ganz ehrlich, Stricken und Häkeln finde ich eigentlich ziemlich langweilig. Man kann es gut als Nebenbeschäftigung betreiben, wenn man abends einen Film schaut, aber richtig darin aufgehen, das kann ich nicht. Das funktioniert nur beim Nähen. Trotzdem überkommt es mich regelmäßig im Herbst. Dann krame ich meine Strick- und Häkelnadelsammlung hervor. Die ist dank Oma für einen Wollmuffel wie mich erstaunlich umfangreich - aber ganz ehrlich, wofür braucht man Häkeladeln in der Stärke 0,75? Die Nadeln, die ich selbst gekauft habe, haben eher Stärken von 8 bis 12. Man merkt: Ich möchte schnelle Ergebnisse ;)
Im Herbst also liegt bei mir immer mindestens ein Wollprojekt neben dem Sofa, manchmal auch zwei (und eine obligatorische einzelne selbst gestrickte Socke, bei der ich noch nicht die Muße hatte, die zweite anzufangen). Damit die Sachen aber zwischendurch nicht verloren gehen, oder Nadeln auf nimmer Wiedersehen in Sofaritzen verschwinden, habe ich mir eine Aufbewahrung für die aktuellen Projekte genäht. Was ich dann in den wollfreien Jahreszeiten damit anfange, weiß ich noch nicht. Aber bestimmt finde ich andere unaufgeräumte Dinge, die man hinein stecken kann.
Die Stoffe sind mal wieder Reste vom Möbelschweden. Das Schnittmuster stammt von mir selbst (ist ja auch nicht groß kompliziert). Ich hatte ein Bild, das mich zu dem Schnitt inspiriert hat, aber wie das so ist, ist es natürlich in den Tiefen des Internets verschwunden. Durch den aufgesteppten Stoff außen gibt es genug Platz Kleinigkeiten aufzubewahren, die nicht verloren gehen sollen, die so aber immer griffbereit sind. Insgesamt ist das Utensilo, wie man das heute so schön nennt, 30 cm hoch.
Den Stoff kennt ihr vielleicht noch von der Schürze, die ich im Frühling mal genäht habe. Passt aber auch super in den Herbst, finde ich. Und weil es da auch so gut passt, verlinke ich es beim KreaKränzchen. Endlich schaffe ich es, da mal wieder mit zu machen. Diesen Monat lautet das Thema "Vernetzt und zugesponnen". Und vielleicht schaffe ich es ja auch demnächst, meine fertigen Wollergebnisse zu präsentieren.
P.S. Ich habe mich übrigens wahnsinnig über die vielen Rückmeldungen zu meinem Blazer gefreut! Schön fand ich vor allem, dass wirklich viele der Meinung waren, ich solle den Blazer ruhig tragen, weil er doch ganz gut aussieht. Man selbst ist da ja gerne extrem kritisch. Und vielen Dank für all die hikfreichen Tipps für Änderungen!
Mittwoch, 2. September 2015
Favoriten aus dem Kleiderschrank: Der Blazer
Dieser Blazer trägt in meinem Kopf wirklich den Titel "DER Blazer". Der Blazer hat eine sehr lange Geschichte. Wen die nicht interessiert, sollte gleich ein wenig weiter scrollen, dann kommen noch mehr Bilder ;)
Aus genau diesem Grund war ich schon jahrelang auf der Suche nach einem Blazer. Ich habe in der Zeit bestimmt 50 verschiedene anprobiert, war aber nie zufrieden. Das Schöne am Nähen ist aber, dass man ein sehr gutes Gefühl für den eigenen Körper entwickelt. Und das bedeutet nicht nur, dass ich sehr genau meine Maße im Kopf habe, sondern vor allem, dass man Konfektionsgrößen mit einem gewissen Abstand betrachten kann. Nur sehr wenige Menschen haben nämlich die Maße, auf die die Kleidungsstücke von Bekleidungsmarken zugeschnitten sind. Und dabei spreche ich nicht von den berüchtigten 90-60-90, sondern davon, dass jeder Körper individuell ist. Ich habe eine durchschnittliche Körpergröße und ein relativ durchschnittliches Gewicht, aber mir passen dennoch genug Kleidungsstücke nicht. Beispielsweise sitzt meine Taille vergleichsweise hoch, ist aber im Vergleich zu meiner Hüfte überdurchschnittlich schmal, meine Schultern sind vergleichsweise breit, und laut meiner Erfahrung mit Stiefelherstellern habe ich offensichtlich extrem dicke Unterschenkel. Meine Größe schwankt je nach Hersteller zwischen 38 und 42. So what. Das ist nichts, was mir graue Haare wachsen lässt. Es hat aber dazu geführt, dass alle Blazer, die ich in den letzten Jahren anprobiert habe, mehr als bescheiden an mir aussahen.
Und dann habe ich ja auch noch Extrawünsche. Der Blazer sollte eine dunkle Farbe haben, am besten schwarz oder dunkles grau, vielleicht noch dunkelblau. Er sollte nicht zu viel Schnickschnack haben, aber auch nicht nach einem einfachen Anzug aussehen. Er sollte möglichst gut zu allen möglichen Kleidungsstücken und Stilen kombinierbar sein. Schließlich wollte ich, wenn ich denn endlich mal einen Blazer finde, ihn auch zu unterschiedlichen Gelegenheiten tragen können. Schließlich war es ja unwahrscheinlich, dass ich noch einen zweiten Blazer in einem anderen Stil finde ;)
Langer Rede, kurzer Sinn: Vor bestimmt 2 Jahren habe ich beschlossen, dass ich mir den Blazer einfach nähen muss. Ich habe sehr lange gezögert, denn soweit sind meine Nähkünste noch nicht, dass ich so etwas wirklich maßgeschneidert hinbekomme. Ich habe es trotzdem gewagt. Und nur ein wenig abgeändert. Zwei Probeteile und viel Gefluche später, war es dann so weit. Ich habe mich für den Schnitt Nr. 105A aus der Dezember-Burda von 2013 entschieden. Mir hat es gefallen, dass der Schnitt zwar sehr schlicht, aber doch ein wenig außergewöhnlich ist. Das Revers und der Kragen bestehen nur aus einem Stück und sind gerade. Also genau das, was ich wollte: Nicht viel Schnickschnack.
Da die Front egentlich aus einem einzigen Stück mit einem Abnäher besteht, habe ich dort nicht viel geändert. Vor allem aber ist mein endgültiger Schnitt eine Kombination auf insgesamt 8 Größen geworden. Das hat ein wenig gedauert, es wirklich stimmig abzustimmen, aber letzten Endes sitzt vor allem das Rückenteil sehr perfekt. Die Ärmel habe ich - wie immer bei Burda-Schnitten - noch verlängert. Fertig geworden ist der Blazer im letzten Jahr. Vor dem Abschlusschaos.
Und so sieht das Ergebnis aus: (Einmal megacool Posen zum Mitnehmen, bitte!)
Hier kommen noch ein paar Details. Besonders stolz bin ich auf das Innenschön, denn ich habe in den Übergang von Ober- zu Futterstoff noch eine flache Paspel aus Schrägband eingearbeitet. Der Blazer ist von außen so tough, da verträgt er von innen noch ein paar Blümchen ;)
Das Futter ist ein Viskosestoff. Nach langer Beratung im Stoffladen habe ich mich für einen (halb-)synthetischen Stoff entschieden. Eigentlich mag ich diese Plastik-Futterstoffe direkt auf der Haut gar nicht. Baumwolle wäre mir da lieber. Allerdings sind Futterstoffe ja aus gutem Grund aus künstlichen Fasern, da die weniger rau sind als natürliche und deswegen nicht an dem darunter liegenden Kleidungsstück festheften (deswegen sind ja Röcke auch gerne gefüttert, sonst rutschen die nämlich immer weiter nach oben). Viskose wird jedoch (meistens) aus Holzzellstoff hergestellt und fühlt sich meiner Meinung nach recht natürlich an. Man sieht das ganz gut daran, dass das Futter nicht so unnatürlich glänzt. Für mich ist das ein guter Kompromiss.
Und jetzt kommt das große ABER. Der Schnitt sitzt nicht gut. Einerseits liegt das daran, dass ich bei Probeteil nicht genau genug war. Was ich die ganze Zeit ignoriert habe, war, dass die gesamte Front mit Bügelvlies verstärkt ist. Daher sitzt der fertige Blazer ganz anders - und leider viel schlechter - als mein letztes Probeteil. Zum anderen liegt es am Stoff. Es ist irgendein Dupiontaft, der sich zwar wundervoll anfühlt und ein wenig Struktur hat, aber sich richtig schlecht Bügeln lässt. Dadurch sind die Kanten nie akurat, sowohl der Saum als auch der Kragen stehen dadurch furchtbar ab. Und zuletzt war es auch nicht der beste Schnitt. Die Front besteht wie gesagt aus einem einzigen Schnittteil. Lediglich an der Schulter befindet sich ein Abnäher. Kombiniert mit dem Bügelvlied- und Stoffproblem ist die Vorderseite also einfach sehr unförmig. Und, was mich auch nervt: Obwohl ich die Ärmel bestimmt um 5cm verlängert habe, sind sie viel zu kurz. Daher besitzt der Blazer noch nicht einmal einen Verschluss. Am Ende war ich nämlich deprimiert und habe ihn weggelassen
Die Fotos oben lügen daher ein wenig. Da sieht der Blazer nämlich viel besser aus als in echt. Sobald man die Ärmel hochkrempelt, kann man mit der richtigen Körperhaltung den schlechten Sitz überdecken. In Wahrheit sieht der Blazer nämlich so aus:
Man sieht eindeutig, die schlechten Kanten am Revers und am Saum (und eigentlich an allen Nähten, denn flach sind sie alle nicht), die unförmige Vorderseite und die zu kurzen Ärmel. Die Frage, die sich jetzt stellt: Kann man das retten oder muss das weg? Ich werde tatsächlich versuchen, einige Nähte nocheinmal knapp neben den Nähten abzusteppen. Dadurch wird sich zumindest das lästige Kantenproblem hoffentlich lösen. Ansonsten....Ich weiß nicht, ob ich dem Vorderteil noch einen Abnäher verpassen kann, damit es ein wenig besser sitzt. Das Problem mit dem Bügelvlies werde ich nicht ändern können, schließlich kann ich das schlecht rausrupfen. Das Ärmelproblem kann ich auch nicht lösen, ist aber auch am wenigsten tragisch, denn meistens krempel ich Ärmel sowieso hoch, dann sieht man es gar nicht mehr.
Es ist so schade, denn ich habe mir viel Mühe gegeben und ich habe viel Zeit in dieses Kleidungsstück gesteckt. Und genau deshalb hatte ich den Blazer auch schon ein paar Mal an. Er ist zu schade, um ihn einfach aufzugeben. Ich werde schauen, wie es sich weiter entwickelt. Oder mein Körper verändert sich irgendwann und ich passe dann doch hinein ;) So und weil heute Mittwoch ist, verlinke ich diesen Blazer mal wieder beim Me Made Mittwoch!
Es war einmal...
...die leidige Gechichte mit den Konfektionsgrößen und dem passenden Schnitt. Kennt ihr das auch? Man braucht ein bestimmtes Kleidungsstück und geht in unendlich viele Geschäfte, probiert unendlich viele Sachen an, um am Ende festzustellen, dass gar nichts passt. Besonders bei Blazern und Blusen ist es besonders schlimm. Da sind die Ärmel zu kurz oder die Schultern zu schmal, die Taille sitzt auf der falschen Höhe oder der Stoff spannt und steht zwischen den Knöpfen weit auseinander. Und sowas sieht immer dämlich aus, dabei sollen doch gerade Blusen und Blazer wirklich richtig sitzen.Aus genau diesem Grund war ich schon jahrelang auf der Suche nach einem Blazer. Ich habe in der Zeit bestimmt 50 verschiedene anprobiert, war aber nie zufrieden. Das Schöne am Nähen ist aber, dass man ein sehr gutes Gefühl für den eigenen Körper entwickelt. Und das bedeutet nicht nur, dass ich sehr genau meine Maße im Kopf habe, sondern vor allem, dass man Konfektionsgrößen mit einem gewissen Abstand betrachten kann. Nur sehr wenige Menschen haben nämlich die Maße, auf die die Kleidungsstücke von Bekleidungsmarken zugeschnitten sind. Und dabei spreche ich nicht von den berüchtigten 90-60-90, sondern davon, dass jeder Körper individuell ist. Ich habe eine durchschnittliche Körpergröße und ein relativ durchschnittliches Gewicht, aber mir passen dennoch genug Kleidungsstücke nicht. Beispielsweise sitzt meine Taille vergleichsweise hoch, ist aber im Vergleich zu meiner Hüfte überdurchschnittlich schmal, meine Schultern sind vergleichsweise breit, und laut meiner Erfahrung mit Stiefelherstellern habe ich offensichtlich extrem dicke Unterschenkel. Meine Größe schwankt je nach Hersteller zwischen 38 und 42. So what. Das ist nichts, was mir graue Haare wachsen lässt. Es hat aber dazu geführt, dass alle Blazer, die ich in den letzten Jahren anprobiert habe, mehr als bescheiden an mir aussahen.
Und dann habe ich ja auch noch Extrawünsche. Der Blazer sollte eine dunkle Farbe haben, am besten schwarz oder dunkles grau, vielleicht noch dunkelblau. Er sollte nicht zu viel Schnickschnack haben, aber auch nicht nach einem einfachen Anzug aussehen. Er sollte möglichst gut zu allen möglichen Kleidungsstücken und Stilen kombinierbar sein. Schließlich wollte ich, wenn ich denn endlich mal einen Blazer finde, ihn auch zu unterschiedlichen Gelegenheiten tragen können. Schließlich war es ja unwahrscheinlich, dass ich noch einen zweiten Blazer in einem anderen Stil finde ;)
Langer Rede, kurzer Sinn: Vor bestimmt 2 Jahren habe ich beschlossen, dass ich mir den Blazer einfach nähen muss. Ich habe sehr lange gezögert, denn soweit sind meine Nähkünste noch nicht, dass ich so etwas wirklich maßgeschneidert hinbekomme. Ich habe es trotzdem gewagt. Und nur ein wenig abgeändert. Zwei Probeteile und viel Gefluche später, war es dann so weit. Ich habe mich für den Schnitt Nr. 105A aus der Dezember-Burda von 2013 entschieden. Mir hat es gefallen, dass der Schnitt zwar sehr schlicht, aber doch ein wenig außergewöhnlich ist. Das Revers und der Kragen bestehen nur aus einem Stück und sind gerade. Also genau das, was ich wollte: Nicht viel Schnickschnack.
Da die Front egentlich aus einem einzigen Stück mit einem Abnäher besteht, habe ich dort nicht viel geändert. Vor allem aber ist mein endgültiger Schnitt eine Kombination auf insgesamt 8 Größen geworden. Das hat ein wenig gedauert, es wirklich stimmig abzustimmen, aber letzten Endes sitzt vor allem das Rückenteil sehr perfekt. Die Ärmel habe ich - wie immer bei Burda-Schnitten - noch verlängert. Fertig geworden ist der Blazer im letzten Jahr. Vor dem Abschlusschaos.
Und so sieht das Ergebnis aus: (Einmal megacool Posen zum Mitnehmen, bitte!)
Hier kommen noch ein paar Details. Besonders stolz bin ich auf das Innenschön, denn ich habe in den Übergang von Ober- zu Futterstoff noch eine flache Paspel aus Schrägband eingearbeitet. Der Blazer ist von außen so tough, da verträgt er von innen noch ein paar Blümchen ;)
Das Futter ist ein Viskosestoff. Nach langer Beratung im Stoffladen habe ich mich für einen (halb-)synthetischen Stoff entschieden. Eigentlich mag ich diese Plastik-Futterstoffe direkt auf der Haut gar nicht. Baumwolle wäre mir da lieber. Allerdings sind Futterstoffe ja aus gutem Grund aus künstlichen Fasern, da die weniger rau sind als natürliche und deswegen nicht an dem darunter liegenden Kleidungsstück festheften (deswegen sind ja Röcke auch gerne gefüttert, sonst rutschen die nämlich immer weiter nach oben). Viskose wird jedoch (meistens) aus Holzzellstoff hergestellt und fühlt sich meiner Meinung nach recht natürlich an. Man sieht das ganz gut daran, dass das Futter nicht so unnatürlich glänzt. Für mich ist das ein guter Kompromiss.
Und jetzt kommt das große ABER. Der Schnitt sitzt nicht gut. Einerseits liegt das daran, dass ich bei Probeteil nicht genau genug war. Was ich die ganze Zeit ignoriert habe, war, dass die gesamte Front mit Bügelvlies verstärkt ist. Daher sitzt der fertige Blazer ganz anders - und leider viel schlechter - als mein letztes Probeteil. Zum anderen liegt es am Stoff. Es ist irgendein Dupiontaft, der sich zwar wundervoll anfühlt und ein wenig Struktur hat, aber sich richtig schlecht Bügeln lässt. Dadurch sind die Kanten nie akurat, sowohl der Saum als auch der Kragen stehen dadurch furchtbar ab. Und zuletzt war es auch nicht der beste Schnitt. Die Front besteht wie gesagt aus einem einzigen Schnittteil. Lediglich an der Schulter befindet sich ein Abnäher. Kombiniert mit dem Bügelvlied- und Stoffproblem ist die Vorderseite also einfach sehr unförmig. Und, was mich auch nervt: Obwohl ich die Ärmel bestimmt um 5cm verlängert habe, sind sie viel zu kurz. Daher besitzt der Blazer noch nicht einmal einen Verschluss. Am Ende war ich nämlich deprimiert und habe ihn weggelassen
Die Fotos oben lügen daher ein wenig. Da sieht der Blazer nämlich viel besser aus als in echt. Sobald man die Ärmel hochkrempelt, kann man mit der richtigen Körperhaltung den schlechten Sitz überdecken. In Wahrheit sieht der Blazer nämlich so aus:
Man sieht eindeutig, die schlechten Kanten am Revers und am Saum (und eigentlich an allen Nähten, denn flach sind sie alle nicht), die unförmige Vorderseite und die zu kurzen Ärmel. Die Frage, die sich jetzt stellt: Kann man das retten oder muss das weg? Ich werde tatsächlich versuchen, einige Nähte nocheinmal knapp neben den Nähten abzusteppen. Dadurch wird sich zumindest das lästige Kantenproblem hoffentlich lösen. Ansonsten....Ich weiß nicht, ob ich dem Vorderteil noch einen Abnäher verpassen kann, damit es ein wenig besser sitzt. Das Problem mit dem Bügelvlies werde ich nicht ändern können, schließlich kann ich das schlecht rausrupfen. Das Ärmelproblem kann ich auch nicht lösen, ist aber auch am wenigsten tragisch, denn meistens krempel ich Ärmel sowieso hoch, dann sieht man es gar nicht mehr.
Es ist so schade, denn ich habe mir viel Mühe gegeben und ich habe viel Zeit in dieses Kleidungsstück gesteckt. Und genau deshalb hatte ich den Blazer auch schon ein paar Mal an. Er ist zu schade, um ihn einfach aufzugeben. Ich werde schauen, wie es sich weiter entwickelt. Oder mein Körper verändert sich irgendwann und ich passe dann doch hinein ;) So und weil heute Mittwoch ist, verlinke ich diesen Blazer mal wieder beim Me Made Mittwoch!
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Favoriten aus dem Kleiderschrank,
fertig,
Klamotten,
MMM,
Nähen
Freitag, 21. August 2015
Anleitung für den Vokuhila-Tellerrock
Wie versprochen, gibt es heute die Anleitung für meinen Vokuhila-Rock, den ich neulich gezeigt habe. Ich finde es immer schade, wenn ich auf anderen Blogs Kleidungsstücke sehe, die mir gut gefallen, aber für die es keinen Schnitt gibt. Klar, bei vielen Kleidungsstücken ist der Schnitt einfach zu kompliziert, oder er wurde einfach von einem alten Kleidungsstück abgenommen, und somit kann man gar keinen Schnitt dazu liefern. Ich habe mir aber vorgenommen, wenigstens bei einfacheren Kleidungsstücken auch eine Anleitung zu schreiben, damit jeder die Möglichkeit hat, sie nachzunähen.
Man benötigt einen dehnbahren Stoff. Es funktioniert natürlich auch mit nichtdehnbaren Stoffen, allerdings muss man dann das Rockteil auf einer Seite teilen und am Ende einen Reißverschluss einsetzen. Der verwendete Stich sollte elastisch sein. Ich habe den Zickzackstich meiner normalen Nähmaschine verwendet.
Wie oben schon erwähnt, kann man den Rock auch aus nicht dehnbarem Material nähen, wenn man einen Reißverschluss einsetzt. Statt des selbst zugeschnittenen Bundes kann man auch ein breites Gummiband nehmen. Wer es ganz asymetrisch mag, kann natürlich auch in der Form variieren und den inneren Kreis ein wenig versetzt einsetzen. oder als Grundschnitt keinen Teller, sondern ein Viereck nehmen. Oder zwei gegeneinander versetzte Vierecke, dann hat man einen asymetrischen Zipfelrock. Was mir - wie immer - fehlt, sind Taschen, die kann man natürlich auch als Nahttasche oder als aufgesetzte Taschen mit dazu nehmen. Es gibt also viele Möglichkeiten, den Schnitt noch zu verändern. Die Anleitung zum Nähen bleibt aber immer grob die selbe.
Schnitterstellung
Der Schnitt
besteht nur aus zwei Teilen: Ein Rockteil und ein Bund. Konstruiert wird das
folgendermaßen:
Als erstes
muss man ein wenig messen:
- Die
Taillenweite, bzw. der Bundumfang auf der Höhe, auf der der Rock letzten Endes
sitzen soll.
- Und die
vordere Länge. Zwei Dinge muss man dabei im Kopf haben: Der Rock darf vorne
erstens nicht zu lang werden, sonst sitzt das hintere untere Ende irgendwo
ziemlich unvorteilhaft mitten auf dem Unterschenkel. Zweitens muss man den Bund
und dessen Höhe mit einberechnen. Mein Bund ist 10 cm hoch und sitzt mittig auf
der Taille. Als ich mit meinem Maßband von der Taille abwärts gemessen habe,
bis zu meiner Wunschlänge, habe ich für das Rockschnittteil 5cm abgezogen. Ich
hoffe, man versteht, was ich meine.
So, nun hat
man zwei Maße und errechnet sich daraus erstmal noch die restlichen. Die hintere
Länge ergibt sich aus der vorderen Länge plus 15cm. Schließlich errechnet
man noch den Durchmesser des inneren Kreises. Die Formel dafür lautet
d=Umfang/(2 x π). Wer es sich noch einfach machen will, kann auch einfach auf diese Seite gehen und sich den Durchmesser aus
dem Umfang errechnen lassen.
Für das Bundschnittteil
verdoppelt man die Bundhöhe (bei mir 10cm, ergibt also 20cm).
Jetzt geht es an die Schnittkonstruktion:
Das
Bundschnitteil hat (wie in der Grafik erkennbar) die Maße Bundweite x
doppelte Bundbreite.
Das
Rockschnitteil ergibt sich beim Zeichnen. Man nimmt am besten ein sehr großes
Stück Papier (aneinandergestückelte Zeitungen, Papiertischdecke, Packpapier,
etc.). Mittig zeichnet man hier nun eine gerade Linie auf. Dann markiert man
sich auf dieser Linie den Angangspunkt (in der Grafik ist das das oberste
Pfeilende). Hiervon ausgehend misst man nun der Linie entlang die vordere Länge
ab und markiert sich diesen Punkt ebenfalls. Anschließend misst man noch den
Umfang vom inneren Kreis und danach die hintere Länge ab. Man sollte jetzt eine
Linie mit 4 Markierungen haben. Danach misst man die gesamte Länge vom ersten
bis zum letzten Punkt und hat somit den Durchmesser des gesamten Tellers. So
findet man auch leicht den Mittelpunkt des großen Tellers (Durchmesser
halbieren), um den herum man nun den Kreis, bzw. den äußeren Umfang des
Tellerrocks einzeichnen kann. Genauso geht man auch beim inneren Kreis vor
(Durchmesser durch 2 teilen, Mittelpunkt finden, Kreis zeichnen). Wie man
Kreise zeichnen kann, ist auf dieser Seite erklärt, ich
verwende immer Methode 3.
So, nun hat
man seine 2 Schnittteile, jetzt muss man sie nur noch auf den Stoff bringen und
sie zusammen nähen.
Tellerrock nähen
Man benötigt einen dehnbahren Stoff. Es funktioniert natürlich auch mit nichtdehnbaren Stoffen, allerdings muss man dann das Rockteil auf einer Seite teilen und am Ende einen Reißverschluss einsetzen. Der verwendete Stich sollte elastisch sein. Ich habe den Zickzackstich meiner normalen Nähmaschine verwendet.
Die zwei Schnitteile müssen
mit einer Nahtzugabe zugeschnitten werden, ich verwende normalerweise 1,5
cm.
Zuerst wird der Bund geschlossen. Dazu faltet man zuerst den Bund der Länge nach links auf links zusammen und bügelt die obere Kante. Anschließend klappt man ihn wieder auf und näht die schmalen Kanten (also jeweils die Bundbreite) rechts auf rechts zusammen.
Der Bund wird nun mit der unteren äußeren Kante rechts auf rechts auf die obere Kante des Rocks (der innere Kreis) gesteckt und festgenäht. Dabei kann man sich selbst entscheiden, ob man die Naht des Bunds eher mittig hinten oder an der Seite haben möchte. Nun wird der Bund nach oben geklappt und die Nahtzugabe nach oben (also in den Bund) gebügelt. Jetzt bügelt man die andere Nahtzugabe des Bunds (also die innere untere Kante) an der Nahtlinie entlang ebenfalls links auf links in den Bund. Man faltet den gesamten Bund, so wie man ihn anfangs gebügelt hat, wieder nach unten. Jetzt liegt er nun noch halb so breit und die inneren Nahtzugaben sollten im Bund verschwunden sein. An dieser Stelle sollte man die untere Kante des Bundes gut am Rock festheften, da die untere Bundkante jetzt auf der Außenseite des Rocks nocheinmal abgesteppt wird, womit auch die innere untere Bundkante festgenäht wird.
Anschließend muss man nur noch den Saum machen. Bei mir hat es funktioniert, den Saum zu versäubern, ihn einmal nach innen umzulegen und schmal abzusteppen. Bei manchen anderen Stoffen könnte auch ein Rollsaum funktionieren.
Und voilà! Fertig ist der Vokuhila-Tellerrock!
Andere Umsetzungsmöglichkeiten
Wie oben schon erwähnt, kann man den Rock auch aus nicht dehnbarem Material nähen, wenn man einen Reißverschluss einsetzt. Statt des selbst zugeschnittenen Bundes kann man auch ein breites Gummiband nehmen. Wer es ganz asymetrisch mag, kann natürlich auch in der Form variieren und den inneren Kreis ein wenig versetzt einsetzen. oder als Grundschnitt keinen Teller, sondern ein Viereck nehmen. Oder zwei gegeneinander versetzte Vierecke, dann hat man einen asymetrischen Zipfelrock. Was mir - wie immer - fehlt, sind Taschen, die kann man natürlich auch als Nahttasche oder als aufgesetzte Taschen mit dazu nehmen. Es gibt also viele Möglichkeiten, den Schnitt noch zu verändern. Die Anleitung zum Nähen bleibt aber immer grob die selbe.
Ich hoffe die Anleitung war verständlich. Es ist nämlich meine erste selbstgeschriebene, und ich hoffe, dass es zumindest so verständlich war, wie Burda-Anleitungen ;)
Donnerstag, 13. August 2015
Favoriten aus dem Kleiderschrank - Vokuhila-Tellerrock
Heute gibt es mal wieder ein Kleidungsstück, das ich schon vor einer Weile genäht habe und zwar einen Tellerrock. Den Schnitt habe ich selbst konstruiert. Demnächst folgt noch eine Anleitung dazu!
Dieser Tellerrock ist ein wenig asymetrisch, er ist nämlich vorne kürzer als hinten. Momentan gibt es ja viele Röcke, Kleider und Oberteile, die ich am liebsten mit Vokuhila betitel. Ich mag das. Auch mein Abiballkleid, das ich hier irgendwann einmal vorstellen muss, weil mit dem die ganze Sache mit dem Nähen angefangen hat, war vornekurzhintenlang.
Aber jetzt zeige ich erstmal noch ein paar Bilder meines Vokuhilarockes!
Der Rock besteht aus einem schönen mitteldickem Jersey, den ich als Coupon auf dem holländischen Stoffmarkt gekauft habe. Durch das Gewicht des Stoffes fällt er sehr schön. Schön wäre das ganze bestimmt auch aus einem dünneren fließenderem Stoff.
Ich hoffe der Rock gefällt euch. Im mache hiermit auch bei RUMS mit :)
Die Anleitung für die Konstruktion folgt wie versprochen in ein paar Tagen!
Dieser Tellerrock ist ein wenig asymetrisch, er ist nämlich vorne kürzer als hinten. Momentan gibt es ja viele Röcke, Kleider und Oberteile, die ich am liebsten mit Vokuhila betitel. Ich mag das. Auch mein Abiballkleid, das ich hier irgendwann einmal vorstellen muss, weil mit dem die ganze Sache mit dem Nähen angefangen hat, war vornekurzhintenlang.
Aber jetzt zeige ich erstmal noch ein paar Bilder meines Vokuhilarockes!
Einmal in Groß: Hier sieht man gut den Unterschied von der Länge |
Einmal von rechts. |
Einmal von hinten |
Und einmal dämlich zum Beweis: Es ist tatsächlich ein ganzer Teller! |
Der Rock besteht aus einem schönen mitteldickem Jersey, den ich als Coupon auf dem holländischen Stoffmarkt gekauft habe. Durch das Gewicht des Stoffes fällt er sehr schön. Schön wäre das ganze bestimmt auch aus einem dünneren fließenderem Stoff.
Ich hoffe der Rock gefällt euch. Im mache hiermit auch bei RUMS mit :)
Die Anleitung für die Konstruktion folgt wie versprochen in ein paar Tagen!
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Klamotten,
Nähen,
RUMS
Dienstag, 4. August 2015
Schon wieder Deko
Am Wochenende hatte ich Geburtstag und zu diesem Anlass gab es Kaffee und Kuchen für die Familie. Wie in vielen Studentenwohnungen gibt es hier wenig zusammenpassendes Geschirr: Die Auswahl erstreckt sich über einzelne bunte Cappuccino-Tassen, große Becher mit diversen Motiven (vom Hobbit über pastellfarbene Streifenmuster bis hin zu Oldtimerveranstaltungen ist alles dabei), weiße, zierliche Teller von Oma, und dazu noch genau eine Packung Servietten mit einem seltsamen grünen Blattmuster, die wir so gut wie nie benutzen und uns wahrscheinlich noch Jahre erhalten bleibt. Kurz: Ich habe den Tisch gedeckt und war eher mäßig zufrieden mit dem Aussehen der Kuchentafel: das war alles viel zu durcheinander. Irgendwo in mir drin steckt eine kleine perfektionistische Martha Stewart, die nicht glücklich ist, wenn ein gedeckter Tisch nicht schön aussieht. Gleichzeitig habe ich aber keine Lust, viel Zeit und Geld in Dekokram zu investieren. Zum Glück kann ich mein Bedürfnis nach Tischdeko auch mit Selbstgemachtem befriedigen. Und so habe ich aus der Not eine Tugend gemacht und habe den Geschirrmix mit kunterbunter Papierdeko ergänzt. Am Ende sah es sogar richtig passabel und gewollt aus.
Vor dem Eintreffen meiner Gäste hatte ich leider keine Zeit mehr, alles festzuhalten, deswegen gibt es hier nur ein paar Eindrücke.
Die Mini-Pom-Poms sind grob nach dieser Anleitung entstanden, allerdings habe ich jeweils Seidenpapier in zwei verschiedenen Farben verwendet. Für so kleine Pompoms braucht man nur mindestens 6 Lagen Papier, je größer sie werden sollen, desto mehr sollte man verwenden. Außerdem habe ich die Enden nicht rund abgeschnitten, das funktioniert nähmlich auch ohne...
Und wenn man kein Seidenpapier hat, kann man auch einfache Papierservietten nehmen. Dann muss man nur die einzelnen Lagen auseinander friemeln und es reicht meist schon eine (halbierte und dann doppelt gelegte) Serviette.
Die Pompoms habe ich an weißen Fäden von der Decke baumeln lassen. In echt sieht es noch ein wenig schöner aus, aber die waren unglaublich schwer zu photographieren.
Den tollen Strauß Blumen habe ich übrigens genau wie diese Karte von einer großartigen Freundin bekommen.
Ansonsten habe ich noch sehr einfache Serviettenringe aus bunten Papierstreifen zusammengeklebt.
Zum Essen gab es übrigens diese vorzügliche Hugo-Frischkäse-Torte. Die war genau das richtige für das heiße Wetter. Man muss nämlich nicht den Herd anschmeißen. Außerdem mag ich es ja nicht sooo süß und die Torte kommt eher frisch-säuerlich daher.
Alles in allem war es ein schöner Geburtstag. Außerdem habe ich unglaublich übertrieben großartige Geschenke bekommen. Davon erzähle ich bestimmt ein andermal mehr, denn die werden hundertprozentig noch das ein oder andere Mal auf meinem Blog auftauchen....
Vor dem Eintreffen meiner Gäste hatte ich leider keine Zeit mehr, alles festzuhalten, deswegen gibt es hier nur ein paar Eindrücke.
Die Mini-Pom-Poms sind grob nach dieser Anleitung entstanden, allerdings habe ich jeweils Seidenpapier in zwei verschiedenen Farben verwendet. Für so kleine Pompoms braucht man nur mindestens 6 Lagen Papier, je größer sie werden sollen, desto mehr sollte man verwenden. Außerdem habe ich die Enden nicht rund abgeschnitten, das funktioniert nähmlich auch ohne...
Und wenn man kein Seidenpapier hat, kann man auch einfache Papierservietten nehmen. Dann muss man nur die einzelnen Lagen auseinander friemeln und es reicht meist schon eine (halbierte und dann doppelt gelegte) Serviette.
Die Pompoms habe ich an weißen Fäden von der Decke baumeln lassen. In echt sieht es noch ein wenig schöner aus, aber die waren unglaublich schwer zu photographieren.
Den tollen Strauß Blumen habe ich übrigens genau wie diese Karte von einer großartigen Freundin bekommen.
Ansonsten habe ich noch sehr einfache Serviettenringe aus bunten Papierstreifen zusammengeklebt.
Zum Essen gab es übrigens diese vorzügliche Hugo-Frischkäse-Torte. Die war genau das richtige für das heiße Wetter. Man muss nämlich nicht den Herd anschmeißen. Außerdem mag ich es ja nicht sooo süß und die Torte kommt eher frisch-säuerlich daher.
Alles in allem war es ein schöner Geburtstag. Außerdem habe ich unglaublich übertrieben großartige Geschenke bekommen. Davon erzähle ich bestimmt ein andermal mehr, denn die werden hundertprozentig noch das ein oder andere Mal auf meinem Blog auftauchen....
Dienstag, 28. Juli 2015
Photostudio To Go
Alle, die einigermaßen regelmäßig auf Pinterest oder ähnlichen Seiten unterwegs sind, haben bestimmt schon das ein oder andere über die allseits beliebte "Photo Booth" gelesen. Tatsächlich ist das eine dieser Modeerscheinungen, die ich richtig gut fand. Seit mein Freund angekündigt hat, dass er seinen Geburtstag groß feiern will, habe ich also darüber nachgedacht, ob ich das nicht auch mal machen will. Und dann am Abend vor der Party hat es mich gepackt. Ich habe also meine Bastelutensilien herausgeholt und losgelegt.
Wer oder was ist eigentlich diese "Photo Booth"!?
Für alle, die nicht wissen, worüber ich eigentlich rede, erkläre ich aber noch kurz, was eine Photo Booth ist. Leider habe ich keine gute Übersetzung parat. Eigentlich stammt der Begriff von diesen Photokabinen, die gerne am Bahnhof oder ähnlichen Orten stehen, und in denen man selbst Passfotos schießen kann.Dieser neue Partytrend Photo Booth bedeutet grundsätzlich, dass man an der Partylocation ein kleines Photostudio aufbaut. Dann legt man noch verschiedene Requisiten dazu, baut die Kamera so auf, dass jeder sich selbst mit einem Fernauslöser fotografieren kann, und schließlich lässt man einfach die anderen Gäste machen.
Ein paar Gedanken sollte man sich allerdings vorher machen:
Wo baue ich das Studio auf?
Grundsätzlich geht das überall, allerdings sollte man bei einer Feier im Freien das Wetter im Blick haben. Regen und Wind sollte man auf gar keinen Fall haben. Wenn man drinnen Platz hat, sollte man sicher gehen, dass man seine Kamera nicht an einem Ort aufbaut, an dem ständig Menschen unterwegs sind, die vielleicht aus Versehen die Kamera umstoßen könnten.
Eignet sich die Party überhaupt?
Ich finde so eine Photobooth ist besonders bei größeren Feiern geeignet. Wenn man nur 5 Gäste hat, lohnt sich die Arbeit kaum, auch wenn sie sehr fotowütig sind. Apropos fotowütig: Ich bin zum Glück mit vielen Freunden gesegnet, die kein Problem mit einer Kamera haben und die sich auch für Blödsinn begeistern können. Das ist aber nicht bei allen Menschen so. Das Gute an einer Photobooth ist allerdings, dass niemand gezwungen wird, sich wirklich vor die Kamera zu stellen. Und vielen Leuten fällt es auch leichter, sich selbst zu fotografieren, als sich fotografieren zu lassen.Noch ein Punkt, den ich zum Glück nicht berücksichtigen musste: Bei einer Party, die höchst wahrscheinlich sehr wild wird, sollte man vielleicht auch auf eine Photobooth verzichten. Schließlich überlässt man seine vermutlich wertvolle Kameraausrüstung den anderen Gästen und weiß nicht, was damit passieren wird. Wenn man aber darauf vertrauen kann, dass die Gäste auch nach ein paar Bierchen noch verantwortungsvoll mit der Kameraausrüstung umgehen können, dann hat man selber uns die Gäste bestimmt viel Spaß!
Wenn man sich nicht sicher ist, kann man auch vereinbaren, dass die Photobooth nur für einen bestimmten Zeitraum aufgebaut ist, und baut dann entweder alles ab, oder schließt vielleicht das Zimmer.
Was brauche ist?
Die kurze Antwort lautet: Eine Kamera, ein Stativ, einen Fernauslöser, Licht, einen Hintergrund und Requisiten.Als Hintergrund habe ich das Gleiche genommen, womit ich auch meine Photos für den Blog schieße. Das ist ein einfacher Aufbau aus zwei Ständern links und rechts, zwischen denen eine Stange befestigt ist. Stattdessen geht natürlich auch eine gespannte Leine, über die man dann hängen kann, was man will: Stoffe (Tischdecken, Bettlaken, Meterware), Papier (Geschenkpapier, Papiertischdecken, etc.), Girlanden, Luftballons, Deko, usw. Natürlich kann man auch einfach irgendeinen vorhandenen Hintergrund nehmen, also eine Mauer, oder einen Zaun. Ich wusste allerdings vorher nicht, wie die Partylocation aussieht, und bin auf Nummer sicher gegangen. Das war auch besser so, denn der Hintergrund wäre sonst eine langweilige Schrankwand in Kiefer gewesen. Als Hintergrund habe ich einfach schwarzen Stoff aufgehängt (Ditte von Ikea) und dazu noch eine Girlande und ein paar Luftballons.
Die Girlande habe ich sehr schnell auch selbst hergestellt. Dafür habe ich aus vorhandenem Seidenpapier (es eignen sich auch andere Papiersorten oder Stoffreste) grobe Dreiecke ausgeschnitten und hintereinander unter meiner Nähmaschine durchgejagt. Wenn man am Anfang und Ende noch ein gutes Stück Garn stehen lässt, hat man gleich eine Aufhängmöglichkeit.
Als Kamera eignet sich eigentlich alles, was man im besten Fall mit einem Fernauslöser bedienen kann. Den gibt es auch schon sehr günstig zum Beispiel bei Amazon. Ohne Fernauslöser würde ich es nur versuchen, wenn die Gäste alle Ahnung von der Kamera haben und es auch schaffen, sich ohne Fernauslöser zu fotografieren. Mit Fernauslöser wird es sowohl für die Gäste als auch den Kamerabesitzer am entspanntesten: Niemand muss die Kamera bedienen, und somit muss man selbst auch nicht immer wieder aufpassen, dass an der Kamera nichts verstellt wird.
An Beleuchtung würde ich es so einfach wie möglich halten. Entweder das vorhandene Licht ist genug, oder man versucht es mit extra Lampen oder einem Blitz. Ich habe mich nur für den externen Blitz entschieden. Bedenken sollte man dabei auch wieder, dass alles, was im Weg steht, umgeworfen werden kann. Und: Je komplizierter der Aufbau, desto mehr kann sich im Laufe der Feier verstellen, kaputtgehen oder ausfallen.
Zu den Requisiten: Wenn man nach Photo Booth googelt, findet man sehr viele selbstgebastelte Brillen, Schnuttbärte, Hütchen, etc. aus Pappe, die an einem kleinen Stöckchen befestigt sind. Der Vorteil davon ist, dass man sehr günstig sehr verschiedene Verkleidungen herstellen kann. Außerdem beschränkt sich der Bildausschnitt meistens nur auf den Oberkörper, dafür reichen ein paar Brillen und Schnurrbärte meistens aus.
Ich habe zusätzlich noch alles an Kostümutensilien dazu geworfen, was ich da hatte, also verschiedene Hüte, Perücken, künstliche Perlenketten, usw. Wenn man sowieso vieles zum kostümieren zu Hause hat, reicht das auch völlig aus. Nach den entstandenen Bildern zu urteilen, kommt das genauso gut an, wie selbst gebastelte Papierrequisiten. Da es sich um eine Geburtstagsfeier gehandelt hat, habe ich auch noch ein Schild gebastelt, auf dem "Alles Gute zum Geburtstag" stand.
Ansonsten ist es hilfreich, eine kurze Anleitung zu verfassen, wie das ganze funktioniert. Und schon können die Gäste Spaß haben.
Hat es sich gelohnt?
Ich war anfangs wirklich ein wenig skeptisch, wie gut das Photostudio aufgenommen wird und ob überhaupt jemand mitmachen will. Aber diese Sorge war unbegründet. Die meisten Gäste hatten wirklich viel Spaß und es sind großartige Fotos entstanden. Und am Ende hat man eine sehr einzigartige Erinnerung an eine großartige Feier. Leider kann ich natürlich nicht Fotos von allen möglichen Menschen im Netz veröffentlichen, daher gibt es nur ein Photo von mir, das beim Testen der Kameraeinstellungen entstanden ist (die restlichen Photos sind dann auch scharf und zentrierter geworden ;) )
Da ich eigentlich alles für die Photobooth schon zu Hause hatte, haben sich die Kosten sehr in Grenzen gehalten. Ich habe lediglich ein wenig Tonpapier und Ersatzbatterien für den Fernauslöser besorgt. Wenn man ein wenig kreativ ist, kann man so eine Photobooth definitiv mit sehr wenig Geld aufbauen. Mir hat schon die Vorbereitung und das Basteln extrem viel Freude gemacht. Außerdem ist es eine Partyaktion, bei der jeder selbst aktiv mitmachen und kreativ werden kann. Das kriegt von mir natürlich einen großen Pluspunkt! Ich kann es also wirklich für jede größere Feier empfehlen!
Ich verlinke ich diesen Post außerdem noch beim Kreakränzchen. Das Thema dieses Monats ist nämlich Honigmond, also die deutsche Übersetzung von Honeymoon. Da Hochzeiten bei mir aber überhaupt kein Thema sind, hatte ich zuerst befürchtet, dass ich diesen Monat beim KreaKränzchen pausieren muss. Aber schließlich eignet sich eine Photobooth auch hervorragend für eine Hochzeitsfeier. Vielleicht dann mit ein paar hochzeitsmäßigen Requisiten? Einem Zylinder, einem Schleier, ein paar übergroße Ringe?
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Freitag, 10. Juli 2015
Im Blaubeerhimmel
Ich habe es ja zuletzt schon erwähnt: Blaubeeren sind klasse. Bei Blaubeeren denke ich an Sommer und an Finnland (und manchmal an all die Spinnen, die dort in den Blaubeersträuchern saßen und mich beim Beerenpflücken erschreckt haben). Leider kann ich gerade aber nicht einfach ein paar Meter vor die Tür gehen, um Beeren zu pflücken, aber zum Glück gibt es die ja auch im Supermarkt. Und gestern Nacht hat es mich überkommen und ich habe sehr leckere Blaubeermuffins gebacken. Leckere, streuselige, blaubeertastische Muffins!
Verwendet habe ich dieses Rezept. Ganz einfach: Mit Streuseln kriegt man mich immer. Ich habe noch einiges geändert, weil ich zu wenige Blaubeeren hatte. Außerdem reduziere ich bei fast allen Rezepten den Zucker. Sie sind trotzdem sehr süß geworden. Ich fand zuerst die Idee, einige von den Blaubeeren ein wenig einzukochen sehr gut. Allerdings erkennt man bei den fertigen Muffins kaum einen Unterschied zwischen vorgekochten und frischen Blaubeeren.
Ich muss mir bloß unbedingt endlich Papierförmchen kaufen. Die letzten Male sind mir die Muffins nämlich immer so großartig fluffig gelungen, dass ich sie kaum am Stück aus der Backform bekommen habe. Das tut dem Geschmack aber natürlich keinen Abbruch.
Mir läuft ja schon beim Anblick der Photos das Wasser im Mund zusammen....
Verwendet habe ich dieses Rezept. Ganz einfach: Mit Streuseln kriegt man mich immer. Ich habe noch einiges geändert, weil ich zu wenige Blaubeeren hatte. Außerdem reduziere ich bei fast allen Rezepten den Zucker. Sie sind trotzdem sehr süß geworden. Ich fand zuerst die Idee, einige von den Blaubeeren ein wenig einzukochen sehr gut. Allerdings erkennt man bei den fertigen Muffins kaum einen Unterschied zwischen vorgekochten und frischen Blaubeeren.
Ich muss mir bloß unbedingt endlich Papierförmchen kaufen. Die letzten Male sind mir die Muffins nämlich immer so großartig fluffig gelungen, dass ich sie kaum am Stück aus der Backform bekommen habe. Das tut dem Geschmack aber natürlich keinen Abbruch.
Mir läuft ja schon beim Anblick der Photos das Wasser im Mund zusammen....
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