Mittwoch, 29. April 2015

Favoriten aus dem Kleiderschrank: Mein Highwaist-Rock

Highwaist Rock selbst genäht


Heute zeige ich mal was altes. Den Rock habe ich irgendwann letzen Sommer genäht. Meinen Blog nutze ich ja unter anderem dazu, meine Nähwerke zu dokumentieren, damit ich selbst einen Überblick habe und nicht alles in Vergessenheit gerät. Und der Rock gehört inzwischen zu den Lieblingsteilen in meinem Kleiderschrank und verdient deshalb auch einen eigenen Post.


Highwaist Rock selbst genäht

Der Schnitt ist dieser Burdaschnitt für einen Bleistiftrock (allerdings mit den Gürtelschnallen vom fast gleichen Model 114). Das ganze war ein Experiment. Ich hatte noch nie einen Highwaist-Rock, weil ich immer befürchtet habe, dass es meinen sowieso schon kurzen Oberkörper noch mehr staucht. Tja, wunderbarerweise macht der Rock aber so lange Beine, dass ich nicht furchtbar klein aussehe.
Der Schnitt hat prinzipiell gut funktioniert, allerdings habe ich zwei Kritikpunkte: Erstens hat der Rock keine Taschen. Finde ich immer doof. Ich selbst habe auch keine eingefügt, weil ich nicht genau wusste, wie der Rock sitzt und die Befürchtung hatte, dass sämtliche Taschenmöglichkeiten irgendwie blöd abstehen würden. Nummer 2 ärgert mich selbst ein wenig. Das ganze soll ein Sommerschnitt sein, also durchaus ohne Strumpfhose zu tragen. Allerdings trage ich den Rock auch gerne ganzjährig. Da er aber kein Futter hat, rutscht er mit Strumpfhose blöd hoch. Das hätte ich mir selbst denken können. Wahrscheinlich muss ich mir mal ganz altmodisch einen Unterrock nähen.


Highwaist Rock selbst genäht


 Der Stoff ist ganz wunderbar. Leider sieht man das normalerweise nicht, aber er hat nicht nur ein schönes aufgedrucktes Muster, es gibt auch ein eingewebtes Sternmuster. Ich habe versucht, ein Foto davon zu machen, aber so ganz ist es mir nicht gelungen. Gekauft habe ich den Stoff übrigens auf dem holländischen Stoffmarkt, aber den Shop dazu gibt es auch im Internet, und zwar nennt er sich Kiseki.

Highwaist Rock selbst genäht


So und jetzt gehen mein Rock und ich gemeinsam in die Uni. Und dieser Post landet noch bei Me Made Mittwoch, wo alle möglichen kreativen Frauen ihre eigenen Kreationen vorstellen.

Highwaist Rock selber genäht

Donnerstag, 23. April 2015

Was lange währt wird endlich gut: Meine neue graue Strickjacke






Es ist geschafft!!! Wie man bei meinen kleinen Momenten des Alltags schon sehen konnte, habe ich wieder genäht. Sooo langzeitmäßig wie ich gedacht hatte, war die Geschichte mit dem grauen Strickstoff dann doch nicht mehr. Mein Kopf ist davon ja auch nicht richtig losgekommen und jetzt habe ich meine Ideen doch schneller als gedacht in Tat umsetzen können.

So sah dann übrigens meine letzte (nicht sehr profesionelle) hingekritzelte Zeichnung aus:


Ich zeichne nicht alles, was ich nähen will. Im Verlauf dieses Projekts gab es aber erstaunlich viele Zeichnungen. Einfach, weil ich immer wieder Ideen hatte. Meistens ging es dabei um einzelne Elemente, die mir gut gefallen haben und um die ich herum geschlichen bin. Strickstoff ist für mich ja Neuland, aber mit ein wenig Näherfahrung (oder allgemein Erfahrung mit Kleidungsstücken) kommen dann doch einige Möglichkeiten und Unmöglichkeiten zusammen.

Die Idee, aus dem Stoff eine Strickjacke anstelle eines Pullovers zu machen, hatte ich ja schon relativ bald. Leider wird sowas bei schweren Stoffen besonders sackartig. Dazu ist mir sehr lange keine Lösung eingefallen bis ich sie auf einem anderen (sehr tollen) Blog gefunden habe: Hier hat nämlich Svenja aka Fr.Ausverkauft auch eine Strickjacke genäht und dabei darauf hingewiesen, dass so eine Jacke viel weniger sackartig fällt, wenn man den Schnitt vorne länger hält als hinten. Manchmal findet man seine Problemlösungen sehr zufällig ;)

Der große Kragen, den man auch auf der Zeichnung sieht, ist etwas, was ich schon lange umsetzen wollte. Das große Problem, das sich da noch gestellt hat, war der Verschluss. Ein Reisverschluss wäre insgesamt zu schwer gewesen, und die Jacke hätte vorne keinen schönen Fall gehabt. Knöpfe mag ich selbst nicht so sehr, vor allem diese Cardigan-Optik mit vielen großen Knöpfen untereinander. Ich trage so etwas schon, aber speziell bei diesem Kleidungsstück wäre es mir zu bieder geworden. Das Ergebnis ist ein Mittelding geworden: Keine durchgängige Knopfleiste sondern nur 3 einzelne Knöpfe am Kragen. Der Stoff fällt auch ohne kompletten Verschluss gut und die Zipfel vorne tun ihr übriges.

Ein kleiner Exkurs zum Nähen von komplizierten Stoffen:


Was mir immer sehr hilft, und worum man bei einigen Stoffen gar nicht herum kommt, ist eine Nahtprobe. Meine Nähmaschine kommt mit unterschiedlichen Stoffen sehr unterschiedliche gut klar. Und da kann es wahnsinnig viel helfen, wenn man zuerst ein wenig mit verschiedenen Nähten herumprobiert. Eine Overlock-Maschine besitze ich nicht, daher ist das bei elastischen Stoffen besonders wichtig. Ich nehme also ein kleines Stück Stoff unt hantiere so lange mit verschiedenen Nähten, Stichlängen- und Fadenspannungseinstellungen herum, bis ich ein Ergebnis habe, das mit gefällt:


Auf dem rechten Stoffstück sieht man einige Zickzacknähte in verschiedenen Stichlängen und -breiten. Beim linken Stück sieht man vor allem eher unsichtbare Nähte. Ich habe festgestellt, dass der normale Nähmaschinenstich bei diesem dicken Strickstoff fast verschwindet, und obendrein (wenn die Fadenspannung nicht zu hoch ist und die Stichlänge groß genug) auch noch sehr elastisch wird. Daher habe ich mich für letzteren entschieden. Bei Nähten, die nur innen liegen, ist es mir zwar relativ egal, ob man die Naht sieht, oder nicht, aber bei allem, was auch auf der rechten Seite sichtbar ist, finde ich Zickzack nicht so schön. Aus diesem Grund lohnt sich die Nähprobe auf jeden Fall!


Die Schnittänderung: Wie aus einem Longshirt eine Strickjacke wird


Als der Plan für die endgültige Strickjacke stand, war es auch gar nicht mehr sooo schwer, den passenden Schnitt zu finden. Mit diesem Burda-Schnitt für ein langes Longshirt hatte ich schon gute Erfahrungen gemacht, deswegen habe ich einfach den verwendet. Geändert habe ich vor allem, wie man schon an der Zeichnung sieht, die Länge. Da habe ich einfach die Länge meines Rückens gemessen bis zu dem Punkt, bis zu dem die Strickjacke dann gehen sollte. Diese Länge habe ich auf die hintere Mitte des Schnittes übertragen. Und dann habe ich ziemlich freihändig die Zipfel nach vorne als Bogen eingezeichnet, wobei ich auch wieder grob die gewünschte Länge ausgemessen habe.
Das Vorderteil habe ich einfach zweigeteilt, wobei ich die eine Seite einfach so belassen habe und auf der anderen Seite noch 5 Zentimeter zugegeben habe, da der Knopfverschluss ja eine überlappende Seite braucht. Am Ende hat man also eine Vorderseite, die exakt in der Mitte endet (das ist die Knopfseite) und eine Seite, die ein gutes Stück überlappt (da kommen dann die Knopflöcher hin). So wurde die Teilung vorne asymmetrisch.
Den Halsausschnitt habe ich ein wenig enger gemacht. Das geht mit ein bisschen Erfahrung auch ganz gut freihändig. Der Kragen selbst besteht eigentlich einfach aus einem Rechteck. Hierbei hätte ich das Gewicht bedenken müssen. Ich habe den Kragen von Innen verstärkt, damit es schöner aussieht (die Krageninnenseite sieht man ja auch beim Tragen) und damit er Stand bekommt. Innen sieht man also einen recht dicken Jearsey, den ich mit Bügelvlies verstärkt habe. Zusammen mit den Knöpfen entsteht hier aber recht viel Gewicht, weswegen der Halsausschnitt vorne stark nach unten rutscht. Ein V-förmiger Ausschnitt und ein ebenso verlängerter Kragen hätten hier geholfen. Ist aber insgesamt nicht schlimm und beim nächsten Mal weiß ich Bescheid ;)
Die Ärmel hätte ich gerne ein wenig überlang gehabt, daher habe ich da in der Länge noch 5 cm zugegeben. Zum Glück, denn letzten Endes wurden sie auf diese Weise genau richtig lang. Hätte ich nichts zugegeben, wären sie wirklich viel zu kurz! Alles in allem war dieses Kleidungsstück aber mal wieder ein erfreulich einfaches: Es gab insgesamt nur 5 Schnittteile. Weil ich es mir aber wieder besonders schwierig machen musste, mit Nähten, die in Schrägband eingefasst wurden und besonders aufwendigen Knopflöchern, habe ich trotzdem immerhin zwei ganze Tage an der Nähmaschine gesessen. 


So, jetzt habe ich aber genug erzählt, jetzt kommen wir endlich zum fertigen Stück. Tadaaaa!










Ich bin mit dem Ergebnis wirklich super zufrieden. Es sitzt gut, meine Änderungen haben gut funktioniert, und das Kleidungsstück gefällt mir wirklich gut. Ich habe für mich genau das richtige Maß zwischen gewöhnlich und außergewöhnlich getroffen. Es ist kein ganz simples langweiliges Kleidungsstück, aber trotzdem kein kompliziertes Kunstwerk, das man im Alltag nicht tragen kann. Obendrein ist es für mich genau richtig irgendwo zwischen schick und sportlich: Ich habe es nämlich schon ausprobiert, man kann die Jacke wirklich zu fast allem tragen. Und der Wollanteil macht das ganze schön warm. Jetzt, wo langsam der Frühling kommt, und die dicken Jacken im Schrank verschwinden, kommt so eine wärmende Strickjacke zum mal schnell drüber ziehen genau richtig!

Der Kragen ist auch wunderbar wandelbar und je nachdem, ob man die Jacke offen oder geschlossen, mit aufgestelltem oder heruntergefaltetem Kragen trägt, entsteht ein ganz anderer Look. Mag ich. Und ein Stehkragen ist immer toll.




Aufgrund des dicken Stoffes, sind nicht alle Stellen ganz perfekt geworden. Ein paar Nähnte sind sogar ziemlich krumm. Das fällt aber zum Glück kaum auf. Ich bin also irre glücklich mit meinem Werk und die Jacke ist schon ein wenig zu einem Lieblingsstück und Dauerbegleiter geworden :)

Sonntag, 19. April 2015

Rose macht es selbst. Heute: Maultaschen

Es gibt ja viele Dinge, die man immer wieder isst, aber nie selbst macht. Ich komme ja auch nicht aus Schwaben, weshalb ich mit fertigen Maultaschen aus dem Supermarkt groß geworden bin. Trotzdem habe ich bei vielen Dingen immer wieder den Drang, das doch einmal selbst machen zu wollen. Das gleiche gilt übrigens auch für Apfelstrudel und Blätterteig. Und eben auch für Maultaschen. Vor ein paar Tagen bin ich über ein Rezept gestolpert und habe beschlossen, es einfach mal auszuprobieren. Meinen ersten Versuch habe ich auch fotografiert. Ohne zu wissen, was am Ende rauskommt. Aber es hat so gut funktioniert, dass ich meine Anleitung mal teilen wollte.

Ich hoffe, dass ich niemandem aus Schwaben auf die Füße trete, mein Rezept ist bestimmt weit vom Original entfernt. Ich selbst liebe ja Spinat. Da es andere Leute gibt, die das aber nicht mögen, habe ich es ohne ausprobiert. Und es war trotzdem lecker! Das ganze ist ein Mischmasch aus verschiedenen Rezepten, deswegen gibts mein Rezept mal gleich dazu.

Selbstgemachte Maultaschen

Zutaten (für ca. 60 Stück):

Für den Nudelteig: 

1kg Mehl
1 EL Salz
8 Eier
ca. 12 EL Wasser

Für die Füllung:

500g gemischtes Hackfleisch
500g feine Bratwürste, oder (wer es bekommt) ungebackene Lebekäsemasse
200g Schinken
3 Eier
2 EL Paniermehl
5 EL Petersilie
1 Stange Lauch
1 EL Öl
2 Karotten
Salz, Pfeffer, Muskat

Zubereitung:


Aus den Teigzutaten knetet man einen glatten Teig. Das dauert ein wenig und bei der Teigmenge braucht es auch ein bisschen Kraft. Bei der Wassermenge kann es variieren, am besten fängt man erstmal mit 8 EL Wasser an und fügt anschließend noch je nach Bedarf Wasser zu. Der Teig sollte am Ende gleichmäßig, relativ fest und nicht klebrig sein.


Den Teig legt man dann erstmal zur Seite. Den Lauch schneidet man in Ringe und hackt ihn danach noch einmal grob kleiner. Die Zwiebel schneidet man ebenfalls in kleine Würfel. Lauch und Zwiebel dünstet man mit dem Öl ein wenig in einer Pfanne an. Die Karotten werden geschält und anschließend fein gehobelt. Den Schinken schneidet man auch in kleine Würfel.
Nachdem Lauch und Zwieben ein wenig abgekühlt sind, mischt man alle Zutaten zusammen in einer Schüssel gut durch. Bei mir hat das am besten mit dem Handrührgerät funktioniert.



Anschließend kommt der große Spaß: Als erstes muss man den Nudelteig stückweise ausrollen. Ich habe dazu eine Nudelmaschine verwendet. Es geht bestimmt auch ohne, macht aber natürlich wesentlich mehr Arbeit. Die Dicke kann man je nach Geschmack selbst wählen, auf jedenfall aber so, dass der Teig nicht zu schnell reißt, schließlich soll er noch befüllt werden. Wenn man keine Nudelmaschine zur Hand hat, muss man die Teigplatten schließlich noch in Bahnen teilen, ca. 20 cm breit. Die Kanten müssen dabei nicht hundertprozentig gerade sein, das fällt später eh nicht mehr auf.

Auf die Teigbahnen gibt man jetzt Füllung, und zwar so, dass auf einer Längsseite ungefähr 3 cm frei bleiben und auf der anderen ungefähr 7cm (das ist geschätzt, ich habe es nicht nachgemessen;)). Die Füllung muss nicht sonderlich dick sein, 1cm reicht aus. Das ändert ich später sowieso noch.

Das sieht dann ungefähr so aus:


Dann klappt man zuerst die schmale Seite über die Füllung und anschließend die breite Seite darüber. Das sollte ein wenig überlappen. Das kann man gut währenddessen sanft andrücken, damit das nicht zu locker wird. Sind beide Seiten geschlossen, streicht man noch einmal darüber, um den Nudelteil an die Füllung zu drücken und vielleicht noch Luft herauszubekommen. Das ganze Paket dreht man jetzt einmal um, so dass die "Naht" unten liegt.

Anschließend geht es ans Abteilen:


Hierzu nimmt man einen Kochlöffel drückt damit den Teig zusammen. Am besten rollt man mit dem Stiel auch noch ein wenig hin und her. Die zusammengedrückten Streifen sollten schon gut einen Finger breit sein, damit die Maultaschen auch nach dem Auseinanderschneiden noch gut geschlossen sind. Hierbei werden die Taschen, wie man sieht, auch noch ein gutes Stück dicker.
Danach muss man die Maultaschen nur noch mit einem Messer oder einem Pizzaroller teilen:


Bei den ersten Maultaschen war ich ein wenig vorsichtiger, und habe die Ränder nochmal zusätzlich nach dem Schneiden mit den Fingern fest angedückt. Das ist aber gar nicht notwendig, wenn man mit dem Kochlöffel einigermaßen gut zusammengedrückt hat.

Alles, was man nun noch tun muss, ist einen Topf mit ausreichend Wasser zum Kochen bringen, und die Maultaschen hinein geben. Nachdem sie an die Oberfläche gestiegen sind, kocht man sie noch 10 Minuten bei geringer Hitze. Wenn man sie nach dem Kochen unter kaltes Wasser hält, kleben sie auch nicht aneinander.

Und dann kann man machen, was man will: Die Maultaschen in Brühe und mit ein wenig Schnittlauch servieren, oder anbraten, oder überbacken, oder oder oder....

Wenn man sie gekocht hat, kann man sie auch wunderbar einfrieren. Dabei sollte man nur beachten, dass sie am Anfang nebeneinander liegen, damit sie nicht zusammenfrieren und dann kaputt gehen.



Bei mir hat das Rezept ca. 60 Stück ergeben. Wenn man gleich so viele macht, lohnt sich der Aufwand auch. Trotzdem muss ich sagen, dass es (dank der Nudelmaschine) wirklich ziemlich leicht ging und auch gar nicht so lange gedauert hat. Und die Maultaschen waren richtig lecker! Obwohl ich Maultaschen ja in allen Formen liebe. Ich werde es bestimmt mal wieder machen, vielleicht probiere ich auch mal eine andere Füllung aus (und dann mit Spinat!). Ich bin jetzt so ein bisschen angefixt und plane schon alle möglichen andere Ravioli und Tortellini und was man nicht noch alles füllen kann...


Dienstag, 14. April 2015

Neues aus Balkonien

Ich weiß nicht, wie es euch geht, aber das Wetter momentan tut mir richtig gut! Falsch, eigentlich ist es fast schon wieder zu warm ;) Aber so eine Woche gibt es ja gerne im April und da sollte man das Wetter genießen, bevor es dann wieder schlechter und kälter wird.

Heute habe ich das gute Wetter genutzt und habe ein wenig meinen Balkon mit Pflanzen ausgestattet. Ich habe ja schon ausführlich über meine Samenzucht auf der Fensterbank berichtet. Das war nicht nur erfolgreich und es geht auch gleich mit schlechten Nachrichten weiter: Der Thymian hat es nicht geschafft. Fragt mich nicht wie, aber nachdem er 4 Wochen lang vor sich hin gewachsen ist, ist er einfach eingegangen. Möglicherweise habe ich ihn zu wenig gegossen, aber das würde mich wundern, weil er dann wirklich verflixt schnell vertrocknet wäre. Naja, ich habe schon wieder neue Samen ausgesät, und vielleicht habe ich dieses Mal ein wenig mehr Glück.

Ein kleiner Erfolg dagegen war mein Basilikum. Den habe ich nicht selbst gepflanzt, er stammt ganz öde aus dem Supermarkt. Und diese Supermarktkräuter gehen ja wirklich gerne ein. Aber nicht mit mir!

Heute gibt es leider nur Handyfotos. Daher die miese Qualität.
Supermarktkräuter sind normalerweise stark überdüngt, damit sie möglichst üppig im Regal stehen können. Und kurze Zeit später auf der heimischen Fensterbank gehen sie dann ziemlich schnell ein. Daher bin ich immer ziemlich glücklich, wenn ich so ein Pflänzchen mal retten kann. Und bei diesem Basilikum, der jetzt ungefährt 2 Monate drinnen auf der Fensterbank verbracht hat, ist es gelungen. Sollte es die nächsten Wochen nicht noch einmal kalt werden, darf er dann auch in einen Kasten umziehen.

Dann leider nochmal zu einem Mißerfolg. Dieser ärgert mich wirklich extrem.


Dieser Blumentopf ist, wie man sieht, leer. Tja. Da sollte eigentlich eine Zucchinipflanze stehen. Ich hatte ja schon befürchtet, dass ich die nochmal umpflanzen muss und tatsächlich ist ihr der 20cm große Topf zu klein geworden - kein Wunder, das ehemals kleine Pflänzchen hatte am Ende eine Spannweite von fast 50cm! Nachdem ich den großen Topf besorgt habe, wollte ich das also heute erledigen. Ich war wirklich vorsichtig, aber als die Pflanze fast schon am richtigen Platz war, ist sie blöd umgekippt und dabei ist der Stengel abgebrochen. Direkt unter den ersten Blättern und zwar so, dass da kaum noch 2 Fasern aneinanderhingen. Das war leider nicht mehr rettbar. Das ist richtig schade, aber ich gebe natürlich nicht auf und versuche es erneut. In der Erde stecken also schon wieder Samen und mit ein bisschen Glück klappt es ja diesesmal.

So, damit das hier aber nicht so wirkt, als wäre ich der schlechteste Gärtner aller Zeiten gibts noch ein paar andere Sachen:


Das hier wird ein Experiment.  Im Supermarkt gab es kleine Clematispflänzchen für gerade mal 2 Euro. Ich mag diese Pflanze sehr gerne, vor allem wenn sie, wie diese Sorte hier, mal diese großartig blauen und riesigen Blüten hat. Ich habe keine Ahnung, ob die Waldrebe (so heißt sie nämlich auf deutsch) auf meinem Balkon glücklich wird, aber da sie schon in dem Minitöpfchen, in dem ich sie gekauft habe, in den letzten 10 Tagen gefühlte 20 cm gewachsen ist, bin ich da sehr hoffnungsvoll. Vielleicht brauche ich irgendwann noch eine bessere Kletterhilfe, aber das wird sich zeigen.



Das hier ist die inzwischen auch stark gewachsene Kapuzinerkresse. Sie hat ein Gestell bekommen und ich bin gespannt, ob sie sich jetzt schon auf dem Balkon wohlfühlt.


Die Petersilie vom letzten Jahr ist noch ein wenig mickrig. Aber ich denke, wenn es erstmal eine Weile durchgängig warm ist (und ich vielleicht mal wieder eine Runde Dünger spendiere) wird die auch wieder groß!


Auch vom letzten Jahr: Marokkanische Minze. Ich habe keine Ahnung, warum die momentan so am Topfrand klebt, aber so wie ich Minze kenne, wird sich das sehr schnell erledigen, und sie wird wieder wild vor sich hin wuchern. Im Sommer gieße ich die Minze gerne mit heißem Wasser auf, das ist ein wahnsinnig erfrischendes Getränk!



Hier gibt es noch ein paar Keimlinge zu sehen. Wie im letzten Jahr gibt es wieder Salat auf dem Balkon. Das hat so gut geklappt, dass ich das wieder machen wollte. Frischer Salat, also direkt vom Beet ist um so viel knackiger und frischer (wer hätte das gedacht?!) als gekaufter. 



Und zu guter Letzt noch der Schnittlauch. Die vorderen Stängel stammen von einer Supermarktpflanze, im Hintergrund geht es dann ziemlich übergangslos zum selbstgesäten Schnittlauch. Nach einem Jahr erkennt man da praktisch kaum einen Unterschied, obwohl ich mir einbilde, dass der selbstgesäte ein wenig dickere Stängel bekommt, wenn er größer wird.

Ich hoffe das nächste Mal gibt es ein bisschen was neues zu berichten. Vor allem hoffe ich immernoch auf die Zucchini. Und vielleicht gibt es das nächste Mal auch wieder bessere Fotos. Ich Schussel habe meine Kamera im Auto meiner Mutter liegen lassen. Sobald ich sie wieder habe, gibts auch ein bisschen was neues von meiner Nähmaschine!

Samstag, 4. April 2015

Die kleinen Momente des Alltags - Der Monat ist vorbei!

So, mit ein paar Tagen Verspätung habe ich es jetzt doch noch geschafft, die letzten Fotos hinzuzufügen. Dazu kommt jetzt erst der letzte Teil, also die Bilder, die noch gefehlt haben (hier geht es zu den anderen Zwischenständen: Nr. 1, 2 und 3) und dann erzähle ich noch ein bisschen, was ich aus dem Projekt gelernt habe, was doof war, was gut war und wie es weiter geht.

Die letzten paar Tage des Projekts waren fotomäßig ein wenig durchwachsen. Es gab ganze zwei Tage, an denen es kein Foto gab. Das ist nicht sonderlich schlimm, ich bin nämlich einfach nicht dazu gekommen, ein Foto zu machen, weil zuviel anderes los war.



Links oben: Freitag. Ich habe wieder eine Abschlussprüfung hinter mich gebracht. Und da jetzt erstmal ein paar Wochen Pause ist, wurde darauf mit einem Glas Wein angestoßen. Das steht stellvertretend für den insgesamt sehr schönen Tag.

Oben mitte: Samstag. Der Beginn meiner freien Woche. Das gute Wetter am Vormittag habe ich genutzt, den Balkon mal wieder aufzuräumen und für den Frühling und Sommer vorzubereiten. Richtig gefreut hat es mich, dass der Schnittlauch, die Petersilie und die Pfefferminze schon wieder fleißig am Wachsen ist.

Links mitte: Sonntag. Am Sonntag wurde Geburtstag gefeiert (da gab es auch die Schürze) und dafür habe ich einen sehr leckeren Apfelkuchen gebacken. Das Rezept stammt von hier und ist sehr zu empfehlen (ich habe bloß den Zucker im Teig und in den Streußeln stark reduziert, war auch so noch süß genug).

Rechts oben: Montag. Ich liebe den Frühling unteranderem auch wegen der Bärlauchsaison. Ich habe mich jetzt tagelang fast nur von Bärlauch ernährt. Am Montag gab es eine sehr leckere Bärlauchsuppe.

Links unten: Mittwoch. Ich habe mal wieder genäht. Und wie man vielleicht erkennen kann, habe ich mich endlich an den schönen grauen Strickstoff gewagt. Wenn ich fertig bin und Fotos gemacht habe, zeige ich das Ergebnis auch hier noch her.

Rechts unten: Donnerstag. Im schönsten Abendlicht bin ich am Donnerstag noch ein wenig quer durch den Wald gestapft. Das ist wunderschön, wenn man schon die ersten grünen Blätter sehen kann.






Sooo, und das sind jetzt noch einmal alle Fotos auf einem Haufen (plus ein paar zusätzliche,  die auch in den letzten Wochen entstanden sind).

Das ist für mich schon ganz interessant, dass ich zum ersten Mal in meinem Leben einen ganzen Monat so festgehalten habe. Das ist einer der Gründe, warum ich sagen würde, dass dieses Projekt für mich sehr erfolgreich war. Ich bin kein Selfie-Mensch, ich fotografiere normalerweise nur mit meiner DSLR, weswegen der ganze Alltag bei mir immer unter den Tisch fällt. Aber es ist schön, all diese Erinnerungen festzuhalten und sich so auch einen so normalen Monat wie den März erinnern zu können. Und obwohl die letzten Wochen größtenteils aus Lernen bestanden haben, ist da wirklich einiges zusammen gekommen. Wenn ich mir so diese Bilder anschaue, war es ein Monat voller toller Momente. Klar, es gab schlechte Tage, aber die Bilder haben geholfen, immer die guten Momente zu sehen.

Aber eigentlich sind es nicht nur die entstandenen Bilder selbst: Schon diesen Gedanken im Kopf zu haben, auf diese Momente achten zu wollen, hilft enorm. Manchmal bin ich morgens aufgewacht und wusste schon, was ich an diesem Tag fotografieren werde. Und manchmal sind dann auch an einem Tag so viele Dinge passiert, dass ich mehrfach mein Handy gezückt habe. Und manchmal bin ich abends nach Hause gekommen und hatte noch gar kein Foto. Dann habe ich im zweifelsfall etwas tolles gekocht, oder mich noch einmal an die Nähmaschine gesetzt. Und plötzlich auch der nervigste Tag einen schönen Moment.

Und das will ich auch nicht komplett aufgeben. Ich werde es wahrscheinlich nicht mehr so rigoros verfolgen, wirklich jeden Tag ein Bild zu bekommen. Aber es hat mir so viel Spaß gemacht, meinen Alltag fest zu halten, es gibt einem eine wesentlich positivere Einstellung auch in nervigen Lernphasen, dass ich es schön fände, das weiterhin im Kopf zu behalten und diese Momente festzuhalten. Ich könnte mir vorstellen ab jetzt jeden Monat einen Fotopost zu machen mit eben diesen Bildern. Vielleicht nicht 30, aber vielleicht immerhin ein paar.

Es gab auch ein paar Sachen, die mich genervt haben. Eher kleinere Probleme, aber sie sind der Grund, warum ich das nicht mehr jeden Tag machen werde: Ich bin nämlich wirklich kein großer Smartphone-Fotograf. Für mich ist diese Kamera extrem gewöhnungsbedürftig. Aber selbst, wenn ich ein wenig besser damit klar kommen würde, für mich sind diese Fotos einfach nicht wirklich gut. Das war zwar auch so geplant, also als Schnappschuss-Projekt, aber manche Dinge, die mich freuen, eignen sich einfach überhaupt nicht als Foto und das wird durch die schlechte Handykamera nicht besser. Das muss man also nicht immer erzwingen. Ich bin außerdem niemand, der gewöhnlich ständig sein Essen fotografiert. Oder sich selbst. Oder seine Füße. Und auch niemand, der mit allen Menschen im Internet teilen muss, wenn er gerade einen Kaffee getrunken hat. Dazu muss ich mich schon ein wenig zwingen und das werde ich deshalb in Zukunft ein wenig lockerer handhaben.

Also, ich bin weiterhin gespannt, was sich da so ergeben wird in den nächsten Wochen und Monaten. Mir hat es viel Spaß gemacht und vielleicht bleibt das ja auch so. Ich werde weiterhin berichten und vielleicht sieht man ja auch irgendwann, dass ich mit dem Smartphone ein wenig besser werde. Oder es schleichen sich eventuell doch einmal Fotos von der guten Kamera ein...

Mittwoch, 1. April 2015

Photographie: Lokschuppen und Sonnenuntergang

Ich war wieder einmal photographieren. Ein Freund und ich sind spontan zum Sonnenuntergang ein wenig auf stillgelegten Gleisen unterwegs und haben ein wenig die Lichtstimmung eingefangen. Wirklich lange hatten wir nicht Licht, deswegen sind es nicht viele Fotos geworden. Aber ein paar schöne Ergebnisse will ich euch nicht vorenthalten.